Deutsch-französische Kooperation Die Brigade soll nach Afrika
Die deutsch-französische Brigade ist seit 25 Jahren ein Symbol grenzüberschreitender Militärkooperation. Die Truppe soll nun weiterentwickelt werden: Möglicherweise wird sie schon bald in einen wichtigen Einsatz nach Afrika geschickt.
Deutschland und Frankreich wollen ihre militärische Zusammenarbeit weiter ausbauen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr französischer Amtskollege Jean-Yves Le Drian verständigten sich bei einem Treffen in Paris darauf, die deutsch-französische Brigade weiterzuentwickeln.
Die Brigade sei "auch Ausdruck der deutsch-französischen Freundschaft", sagte von der Leyen nach dem Gespräch. Sie habe sich "über das klare Bekenntnis Frankreichs zu unserer deutsch-französischen Brigade gefreut".
Im Gespräch ist ein Einsatz der deutsch-französischen Brigade im westafrikanischen Mali. Dort bildet die EU seit einem Jahr Soldaten der malischen Armee aus, die im Norden des Landes gegen islamistische Aufständische kämpft.
Der Einsatz der Truppe in Mali könnte Frankreich beim Kriseneinsatz in der Zentralafrikanischen Republik entlasten. Dort versucht Frankreich zusammen mit afrikanischen Truppen, die grausamen Kämpfe zwischen muslimischen Seleka-Kämpfern und christlichen Bürgerwehren zu beenden.
Mehr Stabilität für die gesamte Region
Die EU beschloss gestern zudem eine Unterstützungsmission, an der sich Deutschland mit Transport- und Sanitätsflugzeugen beteiligen will. Bei dem Gespräch zwischen von der Leyen und Le Drian ging es auch darum, wie man grundsätzlich mehr Stabilität in die gesamte Region bringen kann. "Wir haben ausführlich besprochen, wie Europa der Afrikanischen Union helfen kann, wieder Sicherheit und Stabilität in die Krisenregionen der Mitte Afrikas zu bringen", sagte von der Leyen.
Ihr Besuch in Paris war ihr zweiter Antrittsbesuch als Verteidigungsministerin nach London in der vergangenen Woche.
500 Millionen Dollar Nothilfe
Außer auf ein militärisches Eingreifen setzt die EU auch auf humanitäre Hilfe. Bei einer zeitgleich zu den Außenministern in Brüssel tagenden Geberkonferenz sagte die internationale Gemeinschaft zu, in diesem Jahr fast 500 Millionen Dollar für das Land zu geben. "Die Zentralafrikaner ertragen eine große humanitäre Tragödie, und ihr Leiden ist wirklich fürchterlich", sagte die EU-Kommissarin für internationale Hilfe, Kristalina Georgieva.