Schulz, Van Rompuy und Barroso nach Oslo "Da fahren wir zusammen hin"
Eine Auszeichnung für 500 Millionen Menschen - da stellt sich die Frage: Wer fährt am 10. Dezember nach Oslo, um den Friedensnobelpreis entgegenzunehmen? EU-Ratspräsident Van Rompuy, Kommissionspräsident Barroso und Parlamentspräsident Schulz lösten die Frage ganz salomonisch.
Die Präsidenten von Europäischem Rat, EU-Kommission und EU-Parlament - Herman Van Rompuy, José Manuel Barroso und Martin Schulz - werden den Friedensnobelpreis für die Europäische Union gemeinsam entgegennehmen. "Wir fahren zusammen hin und wir nehmen den Preis zusammen entgegen", sagte Schulz mit Blick auf die Verleihung der Auszeichnung am 10. Dezember in der norwegischen Hauptstadt Oslo.
Van Rompuy, Barroso und Schulz hatten sich am Dienstagabend in Brüssel getroffen, um über die Frage zu beraten. Alle drei würden die Europäische Union in Oslo gemeinsam vorstellen und präsentieren, sagte Schulz weiter. Einer der drei werde die Medaille entgegennehmen, einer die Urkunde und einer werde sich in einer Rede für die Auszeichnung bedanken. Wie das genau aufgeteilt werde, stehe noch nicht fest. Auch die Verwendung des Preisgeldes ist noch ungeklärt.
Schulz: "Besonderer Moment in meinem Leben"
Die Entgegennahme des Friedensnobelpreises für die Institution EU sei "ein ganz besonderer Moment nicht nur in meinem Politikerleben, sondern überhaupt im Leben eines Menschen", sagte Schulz. Er freue sich darauf, weil die Idee, für die er als Politiker seit Jahrzehnten kämpfe, gewürdigt werde.
Das norwegische Nobelkomitee hatte der Europäischen Union am Freitag den Friedensnobelpreis zuerkannt. Zur Begründung hieß es, die EU und ihre Vorläufer hätten "mehr als sechs Jahrzehnte zur Verbreitung von Frieden und Aussöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beigetragen". EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hatte vorgeschlagen, dass 27 Kinder stellvertretend für die Mitgliedsstaaten zur Verleihung nach Oslo reisen könnten, um den Preis entgegenzunehmen.