Coronavirus 41 neue Infektionen auf Kreuzfahrtschiff
Auf dem in Japan in Quarantäne liegenden Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" gab es 41 neue Infektionen mit dem Coronavirus. In Deutschland ist die Gesamtzahl der Infizierten derweil auf 13 gestiegen.
Der tägliche Anstieg der neu bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in China scheint sich leicht stabilisiert zu haben - ist aber weiter sehr hoch. Die Zahl der Ansteckungen legte erneut um 3143 zu. Damit sind 31.161 Virusfälle bestätigt, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Es war der zweite Tag in Folge, an dem nicht mehr neue Ansteckungen als am Vortag gemeldet wurden. Innerhalb eines Tages starben aber wieder 73 Patienten an der neuartigen Lungenkrankheit - so viele wie am Vortag. Damit sind in China schon 636 Todesfälle zu beklagen.
An Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes in Japan wurden ebenfalls weitere 41 Infektionen festgestellt, wie das japanische Gesundheitsministerium bekannt gab. Damit erhöht sich die Zahl auf dem Schiff auf 61. Die Betroffenen werden in Krankenhäuser gebracht. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere, etwa die Hälfte davon Japaner, sowie 1045 Crew-Mitglieder, sollen bis 19. Februar an Bord bleiben.
Offenbar mehr Deutsche an Bord als gedacht
Nach neuen Erkenntnissen der Deutschen Botschaft sind weitere zwei deutsche Staatsangehörige auf der "Diamond Princess" - also insgesamt zehn. Bisher ist keine Infektion unter den Deutschen bekannt. Von den neu Infizierten sind 21 Japaner. Rund 120 Passagiere und Crewmitglieder hätten Symptome wie Husten und Fieber gezeigt, berichtete das Gesundheitsministerium. Weitere 153 hatten engen Kontakt mit ihnen gehabt. Von ihnen allen wurden Proben genommen.
Auch in Hongkong liegt ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 1800 Passagieren und 1800 Crewmitgliedern fest. Bei drei Menschen, die im Januar mit der "World Dream" gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Da das Schiff seither noch dreimal in Hongkong angelegt hatte, wurden weitere 5000 Passagiere aufgefordert, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen, wenn sie sich nicht wohl fühlen.
13. Fall in Deutschland
Der Verlauf der Epidemie ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwer vorherzusagen. Außerhalb der besonders betroffenen Gebiete in Zentralchina scheine die Lage in China im Moment relativ stabil zu sein, sagte WHO-Experte Michael Ryan in Genf.
In Deutschland gab es am Vortag einen 13. Fall. Allein elf stehen im Zusammenhang mit der bayerischen Firma Webasto, wo sich Mitarbeiter bei einer Kollegin aus China angesteckt hatten. Auch wurden zwei aus China ausgeflogene Rückkehrer positiv getestet. Der jüngste Virennachweis stammt von der 38-jährigen Frau eines der Patienten aus Bayern, wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilte. Auch zwei Kinder des Paares hatten sich angesteckt. Bei dem dritten Kind, einem Säugling, wurde das Virus bisher nicht nachgewiesen. Außerhalb von Festland-China sind in mehr als zwei Dutzend Ländern mehr als 270 Infektionen und zwei Todesfälle bestätigt.
Bundesregierung will verbleibende Deutsche aus Wuhan ausfliegen
Die Bundesregierung will weitere Deutsche und ihre Angehörigen aus der schwer betroffenen Metropole Wuhan zurückholen. Entsprechende Informationen des "Spiegel" bestätigte das Auswärtige Amt. Laut "Spiegel" befinden sich in der Region noch rund 20 Deutsche. Möglicherweise sollen sie in einer Maschine mitreisen, die am Wochenende eine Gruppe von Briten ausfliegen soll.
Für die 14-tägige Quarantäne sollen sie laut "Spiegel" in einer Klinik in Berlin-Köpenick untergebracht werden. Die meisten Deutschen fürchten sich nicht vor dem neuen Coronavirus. Bei neun von zehn Deutschen (89 Prozent) ist die Sorge, dass sie oder Familienmitglieder sich anstecken, weniger groß oder klein, wie eine Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergab. Nur bei jedem Zehnten ist diese Sorge groß (7 Prozent) oder sehr groß (3 Prozent).
Vier von fünf Deutschen (82 Prozent) sind der Meinung, dass die Behörden und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland die Situation alles in allem unter Kontrolle hätten.