Coronavirus Inzwischen 13 Infizierte in Deutschland
In Deutschland ist die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 13 gestiegen. Der Erreger wurde bei der Frau eines Patienten aus Bayern nachgewiesen. Weltweit gibt es nun mehr als 28.200 Erkrankungen.
Deutschlandweit gibt es nun 13 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Das bayerische Gesundheitsministerium teilte mit, dass der Erreger bei einer Frau eines der Patienten aus Bayern festgestellt wurde. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass sich auch zwei Kinder des Paares angesteckt haben. Sie sind den Ärzten zufolge - ebenso wie die Mutter - symptomfrei. Auch der gesundheitliche Zustand des Vaters sei stabil.
Der deutsche Coronavirus-Patient auf der spanischen Insel La Gomera stammt ebenfalls aus Bayern. Er habe Kontakt mit einem Mitarbeiter der Firma Webasto gehabt, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit. Der 26-Jährige sei derzeit isoliert, hieß es.
Die Bundesregierung will weitere deutsche Staatsbürger und ihre Angehörigen aus der Millionenstadt Wuhan zurück nach Deutschland holen. Das Auswärtige Amt bestätigte Informationen des "Spiegel". Dabei geht es um Personen, die sich erst nach dem Rückholflug am vergangenen Samstag gemeldet oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft hätten, hieß es aus dem Ministerium.
Zahl der Toten in China steigt wie nie
In China wiederum ist die Zahl der Toten so stark gestiegen wie noch nie seit Ausbruch der Lungenkrankheit. Innerhalb eines Tages starben bis Donnerstag 73 weitere Menschen, wie die chinesische Gesundheitskommission in Peking berichtete. Damit stieg die Zahl der Toten in China auf insgesamt 563.
Die bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit kletterten auch wieder - und zwar um 3694 auf 28.018 Fälle. Die Kommission sprach von mehr als 24.000 Verdachtsfällen.
In Japan und Hongkong wurden zwei Kreuzfahrtschiffe mit rund 7000 Passagieren und Besatzungsmitgliedern unter Quarantäne gesetzt - nachdem dort Virusinfektionen an Bord festgestellt wurden. Auf der "Diamond Princess" vor Yokohama wurden zehn weitere Fälle festgestellt.
Keine Deutschen an Bord infiziert
An Bord des Schiffes sind auch acht deutsche Staatsangehörige. Keiner von ihnen ist offenbar an dem Virus erkrankt. Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei den neuen Patienten um vier Personen aus Japan, zwei aus Amerika, zwei aus Kanada, eine aus Neuseeland und eine weitere aus Taiwan. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere, etwa die Hälfte davon Japaner, sowie 1045 Crew-Mitglieder sollen zunächst für weitere 14 Tage an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen.
Mit den neuen Fällen stieg die Zahl der Ansteckungen in Japan auf 45. In Hongkong wird ein zweites Schiff mit mehr als 1800 - meist aus der chinesischen Sonderverwaltungsregion stammenden - Passagieren und 1800 Crewmitgliedern festgehalten. Bei drei Menschen, die zwischenzeitlich mit dem Schiff der asiatischen Gesellschaft Dream Cruises gereist waren, war das Virus festgestellt worden. Drei Besatzungsmitglieder sind mit Fieber in Krankenhäuser gebracht und als Vorsichtsmaßnahme unter Isolation gestellt worden.
Rund 240 Infektionen außerhalb Festland-Chinas
Außerhalb von Festland-China sind in mehr als einem Dutzend Ländern rund 240 Infektionen bestätigt. In Hongkong und auf den Philippinen waren zwei Tote zu beklagen.
Um die steigende Zahl der Kranken zu bewältigen, wandelt die chinesische Metropole Wuhan in der Provinz Hubei weitere Hallen und Gebäude in vorübergehende Bettenlager um. Ein Ausstellungsgelände, in dem 1600 Betten aufgestellt wurden, nahm erstmals Patienten auf. Zwei weitere Einrichtungen werden umgewandelt und sollen 2800 zusätzliche Betten zur Verfügung stellen. Besonders Patienten mit milden Symptomen sollen dort untergebracht werden.
Wuhan im Ausnahmezustand
In Wuhan alleine stieg die Zahl der bestätigten Infektionen bis Donnerstag innerhalb eines Tages um 1700 auf mehr als 10.100. Die 28 ausgesuchten Krankenhäuser, die für Coronafälle bestimmt sind, bieten aber nur 8250 Betten. Die Stadt will jetzt auch noch Hotels, Schulen, Turnhallen, Sportzentren und andere Stätten in Aufnahmelager für Quarantäne, Beobachtung oder Behandlung von Patienten umwandeln, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Zur Behandlung von Erkrankten haben chinesische Behörden das amerikanische Anti-Virus-Medikament Remdesivir für klinische Versuche mit dem Coronavirus zugelassen, wie Xinhua berichtete. Die erste Gruppe von Patienten solle das Medikament noch am Donnerstag nehmen. Es habe gute Ergebnisse bei anderen Coronaviren wie SARS oder MERS und zumindest auf Zellebene auch bei dem 2019-nCov genannten neuen Virus gezeigt. 761 Patienten nähmen an den Tests teil.