Neue slowenische EU-Kandidatin Bulc statt Bratusek
Alenka Bratusek fiel im EU-Parlament durch, nun hat Slowenien eine neue Kandidatin nominiert: Die bisherige Vize-Ministerpräsidentin Violeta Bulc soll jetzt EU-Kommissarin werden. Die Entwicklungsministerin ist erst seit Kurzem in der Politik.
Nach dem Rückzug der Kandidatin für die neue EU-Kommission will Slowenien die stellvertretende Ministerpräsidentin Violeta Bulc nach Brüssel schicken. Regierungschef Miro Cerar gab die Nominierung der 50-Jährigen bekannt.
Bulc wurde erst mit der Regierungsbildung im September eine von mehreren Vize-Regierungschefs sowie Ministerin für Entwicklung und strategische Projekte. Zuvor arbeitete sie jahrelang als Unternehmensberaterin bei EU- und Regionalentwicklungsprojekten. Sie ist zudem Mitbegründerin der slowenischen Telekommunikationsfirma Telemach. Auf europäischer Ebene ist sie weitgehend unbekannt.
Am Donnerstag hatte die Slowenin Alenka Bratusek nach massivem Widerstand im EU-Parlament ihre Kandidatur zurückgezogen.
Juncker trifft Bulc nächste Woche
Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will sich nach den Worten seines Sprechers Anfang kommender Woche mit Bulc treffen und danach entscheiden, welches Fachgebiet sie übernehmen könne. Ungeachtet der Nachnominierung bestehe weiterhin die Gefahr, dass die neue Kommission nicht wie geplant ihre Arbeit am 1. November aufnehmen könne. Der Zeitplan sei sehr eng.
Bulc muss noch die Anhörung im EU-Parlament hinter sich bringen, bei der Bratusek durchgefallen war. Bratusek sollte in der Kommission als Vizepräsidentin für die Energie-Union zuständig sein. Nach bisherigen Plänen soll das EU-Parlament über die gesamte EU-Kommission am 22. Oktober abstimmen.