Nach Explosion in Beirut Hilfszusagen aus aller Welt
Nach der schweren Explosion in Beirut drückt die Weltgemeinschaft dem Libanon ihre Anteilnahme aus. Darunter sind in seltener Einigkeit auch Israel und der Iran. Mehrere Staaten boten ihre Hilfe an.
Nach der verheerenden Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit bislang 100 Toten und Tausenden Verletzten haben sich Staaten weltweit erschüttert gezeigt und ihre Hilfe angeboten. "Unsere Gedanken sind bei denen, die Angehörige verloren haben. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung", zitierte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Twitter. "Wir werden dem Libanon unsere Unterstützung anbieten", hieß es weiter.
Das Auswärtige Amt schrieb, auch Mitarbeiter der Botschaft in Beirut seien unter den Verletzten: "Unsere Gedanken sind bei Angehörigen der Opfer. Deutschland steht Libanon in dieser schweren Stunde zur Seite." Derzeit werde geprüft, welche Hilfe Deutschland "unverzüglich" anbieten könne.
Schnelle Hilfe aus den Golfstaaten
Libanons Ministerpräsident Hassan Diab hatte in einer Fernsehansprache alle befreundeten Staaten um Hilfe gebeten. Zahlreiche Länder reagierten sofort, wobei die Golfstaaten zu den ersten zählten. Katar will demnach Feldlazarette zur Versorgung der Verletzten schicken. Kuwait sagte die Entsendung medizinischer Nothilfe zu. Jordaniens Außenminister Aiman Safadi erklärte, sein Land sei zu jeder Hilfe bereit, die der Libanon nun benötige.
Ähnlich äußerte sich der Iran. Sein Land bete zudem für das "großartige und widerstandsfähige Volk des Libanon", twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und fügte hinzu: "Bleib stark, Libanon".
Auch Israel will helfen
Auch die Europäische Union und Frankreich - frühere Mandatsmacht des Libanon - stellten Hilfen in Aussicht. UN-Generalsekretär António Guterres reagierte bestürzt und drückte den Familien der Opfer sein "tiefstes Beileid" aus. US-Außenminister Mike Pompeo sprach den Betroffenen via Twitter sein "tief empfundenes Beileid" aus. Die USA stünden angesichts der "schrecklichen Tragödie" bereit, dem Libanon zu helfen.
Selbst Israel, das sich formell immer noch im Krieg mit dem Nachbarn befindet und keine Beziehungen zu ihm pflegt, bot humanitäre Hilfe an: Über die internationalen Vermittler hätten Verteidigungsminister Benny Gantz und Außenminister Gabi Aschkenasi "medizinische und humanitäre sowie sofortige Nothilfe angeboten", hieß es in einer Erklärung. Spekulationen, dass Israel hinter der Explosion stecken könnte, wies Aschkenasi zurück.