Folgen von "Yagi" Zahl der Toten nach Taifun in Vietnam steigt
15 Stunden wütete der Taifun "Yagi" über Vietnam - mit verheerenden Folgen. Die Zahl der Todesopfer liegt inzwischen bei mehr als 80. Viele Häuser sind zerstört und noch immer erreichen Helfer nicht alle betroffenen Regionen.
Die Zahl der Todesopfer infolge des Taifuns "Yagi" ist in Vietnam weiter gestiegen. Behörden sprechen der Nachrichtenagentur dpa zufolge von mindestens 87 Menschen, die durch die Auswirkungen des Tropensturms ums Leben kamen. Auch die Nachrichtenagentur AP bestätigte diese Zahl unter Verweis auf den staatlichen Sender VTV. Zahlreiche Menschen gelten zudem als vermisst. Die dpa berichtete von 64 Vermissten, AP meldete 70 als vermisst geltende Personen.
Der Taifun "Yagi" war am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 149 km/h auf Vietnam getroffen und wütete etwa 15 Stunden vor allem über dem Norden des Landes. Zuvor war der Sturm über die Philippinen und den Süden Chinas hinweggefegt. Auf den Philippinen gab es mindestens 20 Todesopfer, China meldete vier Tote.
Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. Das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen in Vietnam wertete "Yagi" als stärksten Sturm seit 30 Jahren.
Zerstörte Häuser, verwüstete Felder, gesunkene Schiffe
Das Ausmaß der Zerstörung, die der Taifun in Vietnam angerichtet hat, wird erst nach und nach deutlich. Laut des Katastrophenschutzes wurden im Norden Vietnams mindestens 46.000 Häuser zerstört. Die Dächer zahlreicher Geschäfte, Wohnhäuser und Schulen wurden weggeweht, Hunderttausende Bäume in mehreren Provinzen entwurzelt. In dem aufgewühlten Meer sanken den Angaben zufolge 85 Schiffe.
Zudem seien etwa 150.000 Hektar an landwirtschaftlich genutzten Flächen verwüstet worden. Etwa 700.000 Nutztiere, vor allem Geflügel und Vieh, seien infolge des Sturms verendet.
Regionen noch immer von Hilfe abgeschnitten
Nach wir vor dauern die Bergungsarbeiten in vielen betroffenen Regionen an. Durch Erdrutsche und Überschwemmungen sind einige Orte noch immer nicht zu erreichen. Tausende Menschen harrten wegen schwerer Überschwemmungen auf Hausdächern aus und riefen in Onlinediensten um Hilfe.
Der Rote Fluss in der Hauptstadt Hanoi führt stellenweise noch immer Hochwasser, sodass Hunderte Menschen ihre Häuser zur Sicherheit verlassen mussten. In der Provinz Phu Tho war durch das Hochwasser und die starken Strömungen eine Brücke eingestürzt. Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder waren örtlichen Medienberichten zufolge in die Tiefe gerissen worden. Allein nach diesem Unglück wird noch nach acht Vermissten gesucht.