Taifun "Yagi" Vermisste nach Brückeneinsturz in Vietnam
Der Taifun "Yagi" sorgt weiter für schwere Zerstörungen in Asien. In Vietnam stürzte eine Brücke ein, Autos und Motorräder stürzten in den Fluss. Die Zahl der Todesopfer im ganzen Land stieg auf mindestens 35.
Beim Einsturz einer Brücke im Norden Vietnams sind Berichten zufolge mehrere Fahrzeuge und Motorräder in die Tiefe gerissen worden. Wie Vize-Ministerpräsident Ho Duc Phoc erklärte wurden vier Menschen aus den Fluten gerettet und ins Krankenhaus gebracht. 13 weitere gelten allerdings als vermisst. Berichte über Tote lagen zunächst nicht vor.
Hochwasser und extrem schnelle Strömung
Nach Medienberichten sind Retter noch im Einsatz, um im Roten Fluss nach den Vermissten zu suchen. Die Rettungsarbeiten seien noch im Gange.
Mögliche Ursache seien Hochwasser und extrem schnelle Strömung in Folge des Tropensturms "Yagi" gewesen, fügte der Politiker hinzu. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep sagte, die Auswirkungen des Taifuns seien schrecklich und besonders für die nördlichen Bergprovinzen verheerend.
Schwere Überschwemmungen durch Taifun
Auf einem in sozialen Medien verbreiteten Video ist der Moment zu sehen, in dem die Brücke einstürzt und ein Lastwagen in die Tiefe fällt. Ein Motorradfahrer und der filmende Autofahrer dahinter konnten gerade noch bremsen. Auf Fotos ist zu sehen, dass ein Teil der stark befahrenen Brücke noch steht, der Großteil aber in den braunen Fluten verschwunden ist.
Die Brücke liegt in der Provinz Phu Tho etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entfernt. Der Taifun "Yagi" hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet und teils zu schweren Überschwemmungen geführt.
Bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter
Die Opferzahl durch das Unwetter stieg weiter an: 35 Menschen seien zu Tode gekommen und 24 vermisst, erklärte die vietnamesische Katastrophenschutzbehörde. Offiziellen Angaben zufolge wurden zudem rund 300 Menschen verletzt.
Der Taifun, der als stärkster Sturm Asiens in diesem Jahr gilt, war am Samstag auf die Nordostküste des Landes getroffen und hatte schwere Verwüstungen angerichtet. Er hat sich zwar soweit abgeschwächt, dass er seit Sonntag nur noch als tropisches Tiefdruckgebiet eingestuft wird. Der Wetterdienst warnte jedoch, seine heftigen Niederschläge könnten immer noch Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen. Meteorologen rechnen mit stellenweise mehr als 400 Litern Regen pro Quadratmeter.
Bevor "Yagi" Vietnam erreichte, hatte er auf den Philippinen und im Süden Chinas gewütet. Auf den Philippinen gab es mindestens 20 Tote und 26 Vermisste. China meldete drei Tote und knapp 100 Verletzte.