Deutsche Botschaft warnt Urlauber Taifun "Yagi" erreicht Vietnam - mehrere Tote
Mit Windgeschwindigkeiten von etwa 150 Kilometern pro Stunde hat Taifun "Yagi" Vietnam erreicht. Die deutsche Botschaft in Hanoi warnt Urlauber. Zuvor waren auf den Philippinen und in China mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Der Taifun "Yagi" hat das vietnamesische Festland erreicht - mindestens vier Menschen sind ums Leben gekommen. 78 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Der Wirbelsturm sei mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 149 Kilometern pro Stunde auf die Küstenprovinzen Quang Ninh und Haiphong im Norden des Landes getroffen, berichteten staatliche Medien.
In der Hauptstadt Hanoi sei eine Frau durch einen umstürzenden Baum erschlagen worden. Die Behörden hatten in Hanoi als Vorsichtsmaßnahme Bäume zurückgeschnitten. Dennoch wurden Bäume umgerissen.
Urlauber sollen vorsichtig sein
Der vietnamesische Wetterdienst bezeichnete "Yagi" als einen der stärksten Taifune in der Region in den vergangenen zehn Jahren. In großen Teilen der Provinzen Quang Ninh und Thai Binh fiel der Strom aus. Von Überschwemmungen oder Erdrutschen bedrohte Gebiete wurden geräumt. Vier Flughäfen schlossen, darunter die in Hanoi und Haiphong.
Die Provinz Haiphong ist ein industrielles Zentrum und beherbergt unter anderem Fabriken des Elektroautobauers Vinfast und des Apple-Zulieferers Pegatron. In Quang Ninh befindet sich die Halong-Bucht, die für ihre vielen hoch aufragenden Kalksteininseln bekannt ist und zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.
Die Betreiber von Bootstouren für Touristen in der Halong-Bucht hatten diese für das Wochenende vorsorglich ausgesetzt. Die deutsche Botschaft warnte vor "lebensbedrohlichen Sturmfluten", Überschwemmungen und Erdrutschen. Urlauber im Land sollten extrem vorsichtig sein.
Die Felsen in der Halong-Bucht sind ein beliebtes Touristenziel (Archivbild). Derzeit sind die Bootstouren ausgesetzt.
Auch Todesopfer in China und auf den Philippinen
Zuvor war "Yagi" über die chinesische Inselprovinz Hainan gezogen, nachdem er bereits auf den Philippinen gewütet und mindestens 20 Todesopfer gefordert hatte, 26 Personen werden dort vermisst. Mehr als 2,3 Millionen Menschen in den nördlichen und zentralen Provinzen der Philippinen waren betroffen, mehr als 80.000 mussten ihre Häuser verlassen.
Auch in China starben nach Behördenangaben drei Personen, es gab mindestens 95 Verletzte. In Hainan und der Küstenprovinz Guangdong wurden mehr als 920.000 Menschen in Sicherheit gebracht. In der Sonderverwaltungszone Hongkong fällte der Sturm Dutzende Bäume, mehr als 100 Flüge mussten abgesagt werden. Der Börsenhandel, Bankdienstleistungen und der Schulunterricht wurden zeitweise eingestellt.