Philippinen und China Erneut Schiffe im Südchinesischen Meer kollidiert
Zuletzt kam es immer wieder zu Schiffskollisionen im Südchinesischen Meer. Nun berichten China und die Philippinen erneut von einem Zusammenstoß in einem umstrittenen Teil des Seegebiets - und machen sich gegenseitig verantwortlich.
Der Konflikt zwischen China und den Philippinen über Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer eskaliert weiter. Zwei Schiffe der Küstenwachen beider Länder kollidierten nahe des Riffs Sabina Shoal, das zu den sowohl von China als auch von den Philippinen beanspruchten Spratly-Inseln gehört.
Beide Staaten machten sich gegenseitig für den Zusammenstoß verantwortlich. Es wurden keine Verletzten gemeldet. "Die chinesische Küstenwache hat gefährliche Manöver durchgeführt, obwohl sie nicht provoziert wurde", sagte ein Sprecher der philippinischen Küstenwache. Ein chinesisches Schiff habe die philippinische "BRP Teresa Magbanua" dreimal gerammt, dabei seien erhebliche Schäden entstanden.
Riff in Wirtschaftszone der Phillipinen
China dagegen sah die Verantwortung für den Vorfall "vollständig" bei den Philippinen. Die "BRP Teresa Magbanua" sei auf "unprofessionelle und gefährliche Weise" mit dem chinesischen Schiff kollidiert, teilte die Küstenwache mit. China forderte die Philippinen auf, sich umgehend von dort zurückzuziehen. Das Riff liegt in der 200 Seemeilen breiten sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone der Philippinen.
Die Philippinen hatten das Schiff im April in das Gebiet des Sabina-Riffs rund 75 Seemeilen von der Küste des Landes verlegt. Die Regierung in Manila wirft China vor, eine künstliche Insel zu bauen, was China zurückweist. Die philippinische Küstenwache zeigte der Presse ein Video, das die jüngste Kollision zeigen soll. Demnach rammte das Schiff der chinesischen Küstenwache jenes der Philippinen direkt, absichtlich und ohne Anlass.
Unterstützung der USA
Die USA unterstrichen ihre Unterstützung für die verbündeten Philippinen. "Die USA verurteilen die zahlreichen gefährlichen Verstöße gegen das Völkerrecht durch die Volksrepublik China, einschließlich der heutigen absichtlichen Kollision", erklärte die US-Botschafterin MaryKay Carlson auf X.
Zuletzt war es praktisch im Wochen-Rhythmus zu ähnlichen Vorfällen im größeren Bereich der besonders umstrittenen Spratly-Inseln gekommen. Die jüngste Konfrontation war die fünfte dieser Art binnen eines Monats. Die Regierung in Peking beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich - auch Teile, auf die die Philippinen, Brunei, Malaysia, Taiwan und Vietnam Ansprüche erheben. Ein internationales Schiedsgericht erklärte 2016, dass es für Chinas Ansprüche keine völkerrechtliche Grundlage gebe.