Krieg gegen die Ukraine Söldner aus dem Jemen sollen Russland helfen
Russland braucht dringend neue Rekruten. Dabei setzt das Land einem Medienbericht zufolge auch auf Söldner aus dem Jemen. Nach Nordkorea wäre es das zweite Land, aus dem Russland Verstärkung bekommt.
Dass Russland im Krieg gegen die Ukraine nordkoreanische Söldner angeworben hat, wird seit längerem berichtet. Nun kommt offenbar auch Unterstützung durch Huthi-Rebellen aus dem Jemen.
Wie die Zeitung "Financial Times" meldet, wirbt die Miliz in ihrem Land Rekruten für einen Einsatz im russischen Militär an. Durch "zwielichtigen Menschenhandel" seien Hunderte jemenitische Söldner an Russland vermittelt worden.
Menschen mit falschen Versprechungen geködert
Unter Berufung auf Betroffene berichtet die Zeitung, einige Männer seien im Jemen mit der Aussicht auf bezahlte Arbeit in Russland und auf russische Staatsbürgerschaft geködert worden. Bei ihrer Ankunft in Russland seien sie dann aber für die russischen Streitkräfte zwangsverpflichtet und umgehend an die Front in der Ukraine geschickt worden.
Die Rekrutierung im Jemen laufe über ein Unternehmen, das von einem prominenten Huthi-Politiker gegründet worden sei. Ein Rekrutierungsvertrag, der der Zeitung vorliege, deute darauf hin, dass bereits seit Juli Jemeniten für das russische Militär angeworben werden.
Russland und Huthi bauen Beziehungen aus
Russland habe seine Beziehungen zu den Huthi vertieft, berichtet das Blatt weiter unter Berufung auf einen US-Diplomaten. So befänden sich bereits Vertreter Moskaus für Gespräche im Jemen. Jetzt werde etwa die Lieferung von Waffen befürchtet, mit denen die Huthi Schiffe vor der Küste effektiver angreifen könnten.
Die mit dem Iran verbündeten Huthi attackieren seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs Handelsschiffe, die an der Küste Jemens vorbeifahren, vor allem im Roten Meer. Die Huthi wollen nach eigenen Angaben ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen erzwingen.
Tausende Nordkoreaner für Russland im Einsatz
Nach Erkenntnissen von Geheimdiensten der USA und Südkoreas hat Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten entsandt, die an der Seite der Russen kämpfen sollen. Erste Kampfeinsätze konzentrierten sich zunächst auf die russische Region Kursk, wo ukrainische Truppen im Sommer über die Grenze vorgestoßen sind. Neben militärischem Gerät erhalte Nordkorea dafür auch wirtschaftliche Unterstützung von Russland, sagte der südkoreanische Direktor für nationale Sicherheit, Shin Wonsik, am Freitag dem Sender SBS.
Aber auch im eigenen Land wirbt Russland für den Dienst an der Front - und nutzt die Zwangslage junger Menschen aus, die häufig verschuldet sind. So will der Kreml Freiwilligen für den Einsatz im Krieg mit einem neuen Gesetz Kreditschulden von bis zu zehn Millionen Rubel (rund 91.000 Euro) erlassen. Wer sich jetzt vertraglich für den Kriegsdienst verpflichtet, egal ob Rekruten, Wehrpflichtige oder Vertragssoldaten, dem sollen seine Schulden erlassen werden. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete das entsprechende Gesetz am Samstag, wie russische Medien tags darauf berichteten. Berichte über Zwangsrekrutierungen von jungen Männern gibt es allerdings auch aus der Ukraine.