Angaben aus Japan und Südkorea Nordkorea testet wieder ballistische Raketen
Nordkorea hat offenbar wieder ballistische Raketen abgefeuert. Berichte über Schäden gibt es nicht. Japans Ministerpräsident Kishida sprach von einem "rücksichtslosen Akt".
Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat nach japanischen und südkoreanischen Angaben zwei ballistische Raketen abgefeuert. Die Raketen seien in Richtung des Meers zwischen der Koreanischen Halbinsel und Japan geflogen, teilte der Generalstab in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit.
Japans Verteidigungsministerium teilte mit, die Geschosse seien in die rund 200 Seemeilen breite Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) vor der Küste Japans gestürzt. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, es gebe keine Berichte über Schäden. Er nannte die Raketenstarts einen "rücksichtslosen Akt", mit dem die Provokationen gegen die internationale Gemeinschaft ausgeweitet würden. Die japanische Küstenwache warnte Schiffe zwischen der Koreanischen Halbinsel und Japan sowie im Nordpazifik vor herabstürzenden Trümmern.
Reaktion auf Artilleriemanöver
Der Test Nordkoreas war der erste Start einer nordkoreanischen Rakete seit dem Ende Mai gescheiterten Versuch, einen Spionagesatelliten ins All zu bringen. Kurz zuvor hatte Nordkorea mit einer Reaktion auf Artilleriemanöver der USA und Südkoreas in der Region gedroht.
An den fünf Übungsrunden hatten sich nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministerium jeweils 2500 Soldaten aus Südkorea und den USA beteiligt. Tarnkappenflugzeuge, Kampfhubschrauber, Panzer und Drohnen kamen zum Einsatz.
UN-Beschlüsse untersagen Nordkorea Starts ballistischer Raketen
"Nur ein starkes Militär - das den Feind bekämpfen und besiegen kann und das der Feind nicht einmal herauszufordern wagt - kann die Freiheit, den Frieden und den Wohlstand der Republik Korea garantieren", sagte der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol.
UN-Beschlüsse untersagen Nordkorea jegliche Starts von ballistischen Raketen. Diese können je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.