Pjöngjang Nordkorea räumt misslungenen Satellitenstart ein
Nordkorea hat den misslungenen Start einer Trägerrakete mit einem militärischen Aufklärungssatelliten bekannt gegeben. Der Raketenstart hatte zuvor in Seoul Unruhe ausgelöst.
Der selbst erklärten Atommacht Nordkorea ist anscheinend der Start eines Satelliten für militärische Zwecke misslungen.
Laut Staatsmedien sollte er mit einer mehrstufigen Trägerrakete ins All gebracht werden, die nach der Abtrennung der ersten Stufe aber ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China gestürzt sei, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Nach Überprüfung der Fehlerquellen solle so bald wie möglich ein weiterer Start erfolgen.
Raketenstart sorgt für Unruhe in Seoul
Der Generalstab in Südkorea sprach von einem "nicht normalen Flug" der nordkoreanischen Rakete, die am Morgen (Ortszeit) von der Westküste des Nachbarlandes abgehoben sei.
Der Raketenstart sorgte in der Millionenmetropole Seoul kurzzeitig für Unruhe: In der südkoreanischen Hauptstadt waren Alarmsirenen zu hören, in Textnachrichten wurden die Einwohner aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Der Alarm wurde später zurückgezogen. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, teilte das Innenministerium mit.
USA werfen Nordkorea Test ballistischer Raketentechnik vor
Nordkorea hatte den Start eines Aufklärungssatelliten angekündigt. Südkorea und die USA werteten dies als mutmaßlich bevorstehenden Test einer Rakete mit ballistischer Raketentechnik.
Entsprechend scharf kritisierte die US-Regierung Nordkoreas Start einer mehrstufigen Rakete. "Bei diesem angeblichen Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen", teilte der nationale Sicherheitsrat mit.
Deeskalation mit diplomatischen Mitteln sei immer noch möglich, aber Pjöngjang müsse seine provokativen Handlungen sofort einstellen. Der Raketenstart erhöhe die Spannungen in der Region und könne die Sicherheitslage destabilisieren, hieß es weiter.
Verstoß gegen UN-Beschlüsse
Pjöngjang hatte den geplanten Start des Spionagesatelliten damit begründet, dass dieser "unverzichtbar" sei, um "die gefährlichen militärischen Handlungen der USA und ihrer Vasallen" zu überwachen - ein Verweis auf Militärübungen der USA mit Südkorea.
UN-Beschlüsse verbieten Nordkorea den Start ballistischer Raketen, da sie je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden können.
Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen.