Feuergefecht in Dschenin Vier Tote und Dutzende Verletzte im Westjordanland
Bei einer Razzia im besetzten Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet. Mindestens 45 Menschen seien verletzt worden, fünf von ihnen schwer.
Vier Palästinenser getötet, 45 weitere verletzt, sieben verletzte israelische Soldaten und Grenzpolizisten: So lautet die vorläufige Bilanz von gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland.
Örtlichen Medienberichten zufolge drang die Armee in Dschenin ein, um verdächtige Palästinenser festzunehmen - darunter den Sohn eines ranghohen Funktionärs der radikalislamischen Hamas. Bei der Razzia kam es demnach zu einem Schusswechsel mit militanten Palästinensern.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums handelt es sich bei den Getöteten um einen 29-Jährigen, zwei 21-Jährige sowie einen 15-Jährigen. Ein 15-jähriges Mädchen sei schwer verletzt worden, als ein Schuss ihr Haus traf. Zehn palästinensische Verletzte befänden sich in kritischem Zustand, hieß es.
Das palästinensische Kabinett sowie das Außenministerium verurteilten laut der palästinensischen Agentur Wafa die Razzia. "Das internationale Schweigen und die Doppelmoral ermutigen Israels Regierung zu noch mehr Mord, Zerstörung und Einschüchterung gegen unser Volk", heißt es in einer Stellungnahme des Kabinetts.
Israelische Kampfhubschrauber im Einsatz
Israel setzte Kampfhubschrauber ein, um eine Evakuierung der Soldaten aus der Luft zu sichern. Es handele sich um den ersten Kampfhubschraubereinsatz im besetzten Westjordanland seit Ende der zweiten Intifada vor knapp 20 Jahren, berichtete die Zeitung "Haaretz".
Laut der Zeitung "Times of Israel" wurden seit Jahresbeginn bei palästinensischen Anschlägen in Israel und den besetzten Gebieten insgesamt 20 Menschen getötet. Im selben Zeitraum wurden laut palästinensischen Angaben mindestens 158 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee getötet, darunter unbeteiligte Zivilisten.