Verlagerung in den Norden Gallant kündigt "neue Phase" des Krieges an
Nach fast einem Jahr Krieg gegen die Hamas in Gaza verlagere sich der Schwerpunkt der Kämpfe nun, sagt Israels Verteidigungsminister Gallant. Premierminister Netanyahu wiederholte ein Versprechen an die Bürger im Norden.
Der Krieg im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas geht schon fast ein Jahr. Nun hat Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant einen neuen Schwerpunkt in den Kriegszielen seines Landes angekündigt.
Gallant: Arbeit der Streitkräfte "beeindruckend"
"Wir treten in eine neue Phase des Krieges ein, die uns Mut, Entschlossenheit und Ausdauer abverlangt", sagte er in einer Rede auf einem Luftwaffenstützpunkt. Nach dem monatelangen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen verlagere sich der Schwerpunkt durch die Umleitung von Ressourcen und Kräften in den Norden, sagte er.
Die aktuellen Ereignisse im Libanon, an das Israel im Norden grenzt, erwähnte Gallant in diesem Zusammenhang nicht. Er lobte jedoch die Arbeit der israelischen Streitkräfte und der Sicherheitsbehörden und sagte: "Die Ergebnisse sind sehr beeindruckend."
International Sorge vor Eskalation in der Region
Im Libanon hatte es gestern und am Dienstag in der Hauptstadt Beirut und anderen Orten im Land zahlreiche Explosionen gegeben. Dabei detonierten von der Hisbollah-Miliz benutzte Pager und Funkgeräte, es gab mehrere Tote und Tausende Verletzte.
Die israelischen Behörden haben sich bislang nicht zu den Vorfällen geäußert. Medienberichten zufolge soll der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad den Sprengstoff in den von der Hisbollah importierten Pagern Monate vor den Detonationen eingebaut haben. International wird befürchtet, es könnte nun zu einem großen Krieg zwischen Israel und der mit dem Iran verbündeten Hisbollah kommen.
Netanyahu verspricht Rückkehr in den Norden
Seit Ausbruch des Krieges im Gazastreifen mit der palästinensischen Hamas liefern sich israelische Grenztruppen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon fast täglich Gefechte. Wegen des Beschusses mit Granaten und Raketen sowie der Drohnenangriffe haben Tausende Israelis die Grenzregion verlassen und leben in provisorischen Unterkünften.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat erst vor einigen Tagen versprochen, die Voraussetzungen für die Rückkehr der Vertriebenen zu schaffen. In einer kurzen Videobotschaft wiederholte er dieses Ziel noch einmal. "Ich habe es schon einmal gesagt: Wir werden die Bürger des Nordens in ihre Häuser in Sicherheit zurückbringen, und genau das werden wir auch tun", sagte er in der Ansprache, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Generalstabschef Herzi Halevi zufolge ist die Armee bereit, alles Nötige zu tun, um die Bedingungen dafür zu schaffen. "Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben."