Kämpfe im Iran Tote bei Angriffen auf Revolutionsgarden
Im Iran haben offenbar sunnitische Rebellen Stützpunkte der Revolutionsgarden angegriffen. Dabei sollen mindestens 20 Menschen getötet worden sein. Die Gruppierung hatte bereits zuvor Sicherheitskräfte attackiert.
Im Südosten des Iran haben Militante einen Großangriff auf Stützpunkte der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) verübt. 16 Angreifer und 11 Sicherheitskräfte seien getötet worden, berichteten die iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Tasnim.
Die Attacken erfolgten demnach in der Nacht auf Militäreinrichtungen in den Städten Rask und Tschahbahar der Provinz Sistan-Belutschistan. Die Regierung sprach von einem "Terrorangriff". Auf Videos des staatlichen Rundfunks waren Schusswechsel zu sehen. Sicherheitskräfte hätten die Städte am Morgen jedoch wieder unter Kontrolle gebracht, hieß es.
Sunnitische Rebellen bekennen sich zu Anschlag
Die militante Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff für sich. Sie kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans. Sie rief die Bewohner der Region auf, in ihren Häusern zu bleiben. Bereits vor wenigen Monaten war die Stadt Rask Schauplatz von Gefechten zwischen der Gruppe und Irans Sicherheitskräften. Unabhängig überprüfen ließen sich die Informationen aus der Provinz nicht.
Dschaisch al-Adl, eine sunnitische Rebellengruppe, hat ihre Angriffe im vergangenen Jahr intensiviert. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Der Iran und auch die USA haben die Gruppe als Terrororganisation eingestuft.
Mitte Januar hatten Irans Revolutionswächter Stellungen der militanten Gruppe im Nachbarland Pakistan beschossen, wo sich ihre Rückzugsgebiete befinden sollen. Dies führte vorübergehend zu einer schweren Verstimmung zwischen beiden Ländern.