Konflikt in der Grenzregion Guterres ruft Pakistan und Iran zur Mäßigung auf
UN-Generalsekretär Guterres hat sich zutiefst besorgt angesichts der jüngsten Eskalation im Grenzgebiet zwischen Pakistan und dem Iran gezeigt. Er appellierte an beide Seiten, auf friedliche Mittel zu setzen. Auch die USA äußerten sich besorgt.
UN-Generalsekretär António Guterres hat den Iran und Pakistan zur Mäßigung aufgerufen. Hintergrund ist der gegenseitige Raketenbeschuss in der Grenzregion in den vergangenen Tagen. Beide Länder geben an, extremistische Milizen auf der jeweils anderen Seite der Grenze zu bekämpfen. Sie werfen sich gegenseitig vor, die Milizen Angriffe auf das jeweils Land verüben zu lassen.
Der Iran und Pakistan müssten sich in "größtmöglicher Zurückhaltung" üben, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, ließ Guterres über seinen Sprecher mitteilen. Sicherheitsprobleme müssten mit friedlichen Mitteln, Dialog und Zusammenarbeit gelöst und die territoriale Integrität beachtet werden.
Separatisten sind auf beiden Seiten der Grenze aktiv
In der Grenzregion sind Separatisten aktiv, deren Ziel die Errichtung eines unabhängigen Staates in der ostiranischen Provinz Sistan und Belutschistan sowie der westpakistanischen Provinz Balutschistan ist. Der Iran hatte nach eigenen Angaben die sunnitische Miliz Dschaisch al-Adl in Pakistan angegriffen, das wiederum mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Ziele im Iran reagierte.
Die gegenseitigen Angriffe haben eine diplomatische Krise ausgelöst, nachdem sich die Staaten gerade erst etwas angenähert hatten. Guterres sei "zutiefst besorgt", erklärte sein Sprecher. Auf beiden Seiten wurden Todesopfer gemeldet: Iranische Staatsmedien sprachen von neun Toten, darunter zwei Kinder. In Pakistan sollen zwei Kinder getötet worden sein, Angaben über weitere Opfer gab es keine.
Pakistan versammelt Sicherheitsgremium - USA besorgt
In Pakistan berief der geschäftsführende Regierungschef Anwar-ul-Haq Kakar den nationalen Sicherheitsausschuss ein. An dem Treffen nehmen Regierungsangaben zufolge auch der Generalstabschef der Armee und der Chef der Geheimdienste teil.
Die USA stellten sich angesichts der jüngsten Eskalation auf die Seite Pakistans. "Wie Sie sehen können, ist der Iran in der Region nicht sonderlich beliebt", sagte Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, man stehe in Kontakt mit Pakistan.
Islamabad habe das Recht, sich zu verteidigen. "Sie wurden zuerst vom Iran angegriffen", sagte Kirby. Jedoch handle es sich um gut bewaffnete Nationen und die USA wollten keine weitere Eskalation des Konflikts. Er warf dem Iran "destabilisierendes Verhalten in der Region" vor.