Festnahmen in Indien Empörung über Vergewaltigungen und Morde
Erneut machen in Indien Morde nach Vergewaltigungen Schlagzeilen: Im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh wurden mehrere Männer festgenommen. Und erneut gehören die Opfer zur untersten Gruppe im Kastensystem.
Die indische Polizei hat sechs Männer festgenommen, denen sie gemeinschaftliche Vergewaltigung und Mord vorwirft. Die Beschuldigten sollen für den Tod von zwei Schwestern verantwortlich sein.
Zwei der Männer hätten eingeräumt, die 15 und 17 Jahre alten Schwestern vergewaltigt und erdrosselt zu haben, sagte Polizeiermittler Sanjiv Suman im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh. Dann hätten sie zwei weitere Verdächtige gebeten, ihnen beim Beseitigen der Leichen zu helfen.
Was den übrigen Verdächtigen vorgeworfen wird, sagte Suman nicht. Die Täter hätten versucht, einen Selbstmord ihrer Opfer vorzutäuschen, deren Leichen in einem Baum hingen.
Mitglieder der Dalit-Gemeinschaft besonders oft Opfer
Die Mädchen zählen zur Dalit-Gemeinschaft, der niedrigsten Stufe im hinduistischen Kastensystem. Die Dalit sind besonders häufig von sexueller Gewalt betroffen. Die Beschuldigten gehörten zur hinduistischen und zur muslimischen Gemeinschaft.
Zahlreiche Menschen protestierten vor Ort gegen die Gewalttaten. Sie forderten harte Strafen für die Täter.
In Indien wurden allein im Jahr 2021 fast 32.000 Vergewaltigungen registriert. Vermutlich gehen viele weitere Fälle nicht in die Statistiken ein. Im Jahr 2012 sorgte ein Fall weltweit für Schlagzeilen, bei dem eine 23-Jährige von mehreren Männern in einem Bus besonders brutal vergewaltigt und ermordet wurde.