Nahost-Konflikt Israel greift Ziele im Gazastreifen an
Nach starkem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel in der Nacht Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad angegriffen. Dabei wurden mehrere Menschen getötet.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele im Gazastreifen angegriffen, die der militanten Gruppe Islamischer Dschihad zugerechnet werden. Dabei wurden mehrere Menschen getötet. Die israelische Armee begründete die Operation "Schild und Pfeil" mit Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf das israelische Grenzgebiet in den vergangenen Wochen. Der massive Angriff kam allerdings überraschend, weil seit knapp einer Woche eine Waffenruhe herrschte.
Israels Armee teilte mit, dass drei Dschihad-Mitgliedern getötet worden seien. Dabei handele es sich um Chalil Bahitini, einen Kommandeur im nördlichen Teil des Gazastreifens, der für die jüngsten Raketenangriffe auf Israel verantwortlich gewesen sei, um Dschahed Ahnam, den Leiter des Militärrats, sowie um Tarek Az Aldin, der Anschläge im Westjordanland koordiniert habe.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen bei den Luftangriffen in der Nacht in der Stadt Gaza und in Rafah insgesamt zwölf Menschen ums Leben, darunter auch Frauen und Kinder. Rund 20 weitere seien verletzt worden. Neben den Dschihad-Kommandeuren seien auch deren Ehefrauen, mehrere ihrer Kinder und andere Personen in der Nähe durch die Angriffe getötet worden.
Warnung an Bevölkerung im Süden Israels
Bewohner berichteten von einer Reihe von Explosionen. Augenzeugen sagten, eine Explosion habe das oberste Stockwerk eines Wohngebäudes in der Stadt Gaza getroffen, auch an einem Haus in der südlichen Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten habe es eine Detonation gegeben.
Die Zivilbevölkerung im Süden Israels wurde angewiesen, bis Mittwoch in der Nähe eines ausgewiesenen Schutzraums zu bleiben.
In der vergangenen Woche hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod von Chader Adnan, einem ranghohen Mitglied des Islamischen Dschihads, Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehrere Menschen verletzt.
Adnan war vor einer Woche nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft gestorben. Mehrere militante Palästinenserorganisationen hatten Vergeltung angekündigt. Adnan war laut Gefängnisbehörde wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Unterstützung von Terror und Hetze inhaftiert gewesen.