COP28 in Dubai WFP fordert klimafreundlichere Landwirtschaft
Auf der COP28 wird auch über Ernährung und Landwirtschaft beraten - ein Bereich, der laut Welternährungsprogramm zu den größten Verursachern von Treibhausgasen gehört. Die UN-Organisation fordert eine Kehrtwende.
Im Kampf gegen die Klimakrise hat der Direktor des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Deutschland, Martin Frick, einen grundlegenden Wandel bei der Produktion von Lebensmitteln angemahnt.
Das Ernährungssystem zähle weltweit zu den größten Verursachern von Treibhausgasemissionen, sagte Frick der Nachrichtenagentur epd am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai. Zugleich würden viele Anbaumethoden Ansätze bieten, die Erderwärmung einzudämmen.
"Man muss bei kleinbäuerlichen Betrieben anfangen"
In der Landwirtschaft entstehen etwa beim Transport von Lebensmitteln Emissionen. Bei der Viehhaltung wird zudem klimaschädliches Methan freigesetzt.
Konkret forderte der WFP-Direktor, kleinbäuerliche Betriebe besser zu fördern. "Kleinbauern holen durch einfache Landwirtschaft das CO2 aus der Atmosphäre, indem sie natürliche Systeme nachahmen", sagte Frick. In Afrika seien sie zudem für die Ernährung von rund 80 Prozent der Bevölkerung verantwortlich. "Wenn es um den Hunger geht, muss man bei den kleinbäuerlichen Betrieben anfangen."
Forderung nach effizienterer Nahrungsmittelproduktion
In Entwicklungsländern müsse die Produktion von Nahrungsmitteln auch effizienter werden, sagte Frick. Im Durchschnitt gingen 40 Prozent der Lebensmittel nach der Ernte verloren, etwa weil sie verderben.
In manchen Ländern - wie etwa im Sudan - lägen solche sogenannten Nachernteverluste sogar bei 70 Prozent. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Lebensmittel tatsächlich auch zu den Familien oder den Märkten kommen." Dafür brauche es unter anderem Investitionen in die Kühlkette.
WFP: Gewohnheiten müssen geändert werden
Für mehr Klimaschutz müssen sich dem WFP-Direktor zufolge aber ebenfalls die Essgewohnheiten in Europa und den USA ändern. Es sei nicht per se schlecht, tierisches Eiweiß zu sich zu nehmen, "aber tausende Tiere im Stall zu halten und dann Getreide zu importieren, um sie zu füttern, macht ökologisch keinen Sinn", sagte Frick. Es würden außerdem zu viele Lebensmittel verschwendet und landeten im Müll.