Südwesten Chinas Viele Tote bei schwerem Erdbeben
In der chinesischen Provinz Sichuan sind bei einem Erdbeben mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Mit 6,8 war es das stärkste Beben seit dem Jahr 2017.
Bei einem Erdbeben in Südwestchina sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 30 Menschen wurden zudem verletzt, wie das Staatsfernsehen berichtete. Die Erdstöße in der Provinz Sichuan erreichten nach Angaben von Seismologen die Stärke 6,8.
Das Epizentrum lag laut dem chinesischen Erdbebenzentrum bei der Stadt Luding, rund 230 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu, und in einer Tiefe von 16 Kilometern. Wenige Minuten später gab es ein Nachbeben der Stärke 4,2 bei der Stadt Yaan, die rund 100 Kilometer südwestlich von Chengdu liegt.
Häuser schwer zerstört
Die Erschütterungen waren in Chengdu, wo rund 21 Millionen Menschen leben, und in den mehrere hundert Kilometer entfernten Städten Xian und Changsha zu spüren. "Das Beben war ziemlich stark und dauerte eine ganze Weile", berichtete Shirley Li, die im 30. Stockwerk eines Hochhauses in Chengdu lebt. "Es ist eine schwere Zeit für uns: Hitzewellen, der Corona-Lockdown und jetzt das Erdbeben."
Es sei zu Erdrutschen gekommen, berichtete das Staatsfernsehen. Im Ort Detuo wurden demnach Häuser schwer zerstört, in Moxi und Yanzigou Kommunikationsverbindungen unterbrochen, in Lengfeng Straßen beschädigt.
2008 starben mehr als 80.000 Menschen
In der Provinz Sichuan sind Erdbeben vergleichsweise häufig, vor allem in den Bergen im Westen. Bei einem Beben im April 2013, das die Stadt Yaan erschütterte und eine Stärke von 7,0 erreichte, waren mehr als hundert Menschen ums Leben gekommen und Tausende verletzt worden. 2008 war die Provinz von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 heimgesucht worden. Damals waren mehr als 80.000 Menschen ums Leben gekommen.
Sichuan liegt am Rand der Überschiebungszone der indischen Kontinentalplatte und der eurasischen Platte. Aufgrund von Plattenverschiebungen ist die Provinz besonders erdbebengefährdet.