Russische Grenzregion Gouverneur meldet Tote nach Angriff in Belgorod
Russland wirft der Ukraine erneut den Beschuss seiner Grenzgebiete vor. In der Region Belgorod seien zwei Frauen getötet worden, erklärte Gouverneur Gladkow. Aus Kiew wurden weitere nächtliche Angriffe der russischen Armee gemeldet.
In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind Angaben des Gouverneurs zufolge zwei Frauen durch Beschuss getötet worden. Die beiden seien in ihrem Auto unweit der Stadt Schebekino unterwegs gewesen, als Splitter von Granaten ihr Fahrzeug trafen, schrieb Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Zudem seien zwei weitere Menschen verletzt worden, als eine Industrieanlage Feuer fing. Gladkow machte für die Angriffe die ukrainische Armee verantwortlich. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.
Angriffe mit Drohnen und Explosionen hatten zuvor auch die Regionen Kursk, Brjansk, Smolensk und Kaluga gemeldet. Ein Flugabwehrsystem habe die Flugkörper nahe Kursk abgeschossen, erklärte Regionalgouverneur Roman Starowoit auf Twitter. Er rief die Einwohner auf, Ruhe zu bewahren: "Die Stadt steht unter dem verlässlichen Schutz unserer Armee", schrieb der Gouverneur. Laut Behörden wurden mehrere Gebäude in Kursk beschädigt.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Russische Nationalisten an der Seite der Ukraine
Die Ukraine dementiert, russisches Gebiet anzugreifen. Sie erklärte, dass russische Freiwilligenkorps dahintersteckten. Immer wieder bekennen sich zu solchen Anschlägen auch zwei paramilitärische russische Freiwilligenbataillone. Die Gruppierungen namens "Russischer Freiwilligenkorps" und "Legion Freiheit Russlands" kämpfen zwar aktuell aufseiten der Ukraine, bestehen aber aus russischen Nationalisten.
Am Donnerstag hatte die russische Armee nach eigenen Angaben mit Hilfe von Artillerie und Kampfjets eine versuchte "Invasion" ukrainischer Einheiten abgewehrt. Angesichts der verstärkten Angriffe auf die Grenzregion flohen die Bewohner aus den angegriffenen Gebieten und wurden in Notunterkünften untergebracht.
Wieder Angriffe auf Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ging die Angriffswelle in der Nacht weiter. 15 Raketen und 21 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Zu Schaden kam in der Stadt selbst offenbar niemand. Herabfallende Trümmerteile hätten außerhalb der Stadt jedoch zwei Menschen verletzt, teilten die örtlichen Behörden mit.
Seit Anfang Mai hat es etwa 20 Angriffe auf Kiew gegeben. Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass damit die Vorbereitungen für eine großangelegte Gegenoffensive gestört werden sollen.