Mehr als 1000 Tote Bangladesch meldet heftigen Denguefieber-Ausbruch
Etwa 1000 Menschen sind in Bangladesch seit Jahresbeginn am Denguefieber gestorben - mehr als in den 22 Jahren zuvor zusammen. Offenbar liegt das an besonders guten Brutbedingungen für Stechmücken.
Bangladesch hat den schlimmsten Ausbruch des Denguefiebers gemeldet, den das Land je erlebt hat. Seit Jahresbeginn starben in dem südasiatischen Land mehr als 1000 Menschen an der Krankheit. Das geht aus Zahlen der staatlichen Gesundheitsbehörden hevor, über die die Nachrichtenagentur AFP sowie DhakaTribune berichten.
Nun wurde der bisherige Höchststand von 281 Todesopfern im vergangenen Jahr um ein Vielfaches überschritten. Insgesamt verzeichnete die Behörde seit Januar landesweit 200.000 Fälle von Denguefieber. Unter den Toten befanden sich laut den offiziellen Zahlen auch 112 Kinder im Alter von 15 Jahren und jünger. Die Zahl der Todesfälle sei höher, als in allen Jahren seit dem ersten großen Ausbruch in Bangladesch im Jahr 2000 zusammengerechnet, sagte der frühere Leiter der Gesundheitsbehörde, Be-Nazir Ahmed, der Nachrichtenagentur AFP.
Was ist das Denguefieber?
Denguefieber ist eine in tropischen Gebieten verbreitete Krankheit, die hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschmerzen und in den schlimmsten Fällen Blutungen verursacht, die zum Tod führen können. Üblicherweise werden in Bangladesch die meisten Fälle während der Regenzeit zwischen Juli und September gemeldet. In diesem Jahr nahmen Krankenhäuser bereits in den Wintermonaten die ersten Patienten auf.
Wissenschaftler führen den heftigen Ausbruch der durch Stechmücken übertragenen Krankheit in diesem Jahr auf unregelmäßige Regenfälle und hohe Temperaturen während der jährlichen Monsunzeit in Bangladesch zurück. Sie hätten für Mücken ideale Brutbedingungen geschaffen.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte im September, dass der Ausbruch das Gesundheitssystem in Bangladesch unter enormen Druck setze. Laut der WHO breiten sich von Stechmücken übertragene Krankheiten wie das Denguefieber, aber auch Gelbfieber und das Zikavirus, wegen des Klimawandels immer schneller und weiter aus. Auch in Deutschland dürfte die Wahrscheinlichkeit von Denguevirusinfektionen zunehmen.