Studie belegt wirksame Behandlung Alzheimer-Medikament Leqembi in USA zugelassen
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat das Alzheimer-Medikament Leqembi zugelassen. Eine Studie belege dessen Wirksamkeit, das Nachlassen der Merk- und Denkfähigkeit werde bei Patienten im frühen Stadium verlangsamt.
Das Alzheimer-Medikament Leqembi hat in den USA eine vollständige Zulassung erhalten. Es könne bei Patienten mit Demenz im Anfangsstadium und anderen Symptomen eingesetzt werden, die von der neurodegenerativen Erkrankung verursacht würden, teilte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA mit.
Leqembi, das auf dem Wirkstoff Lecanemab beruht, gilt als das erste Medikament, das nachweislich den fortschreitenden Abbau kognitiver Fähigkeiten bremst, den Alzheimer auslöst. Bislang konnten nur Alzheimer-Symptome - wie etwa Unruhe - medikamentös behandelt werden, nicht aber der Verlauf der Krankheit.
Medikament beseitigt Eiweißablagerungen im Gehirn
Im Januar dieses Jahres hatte der japanische Pharmakonzern Eisai, der Leqembi in Kooperation mit dem US-Biotechunternehmen Biogen entwickelte, von der FDA eine vorläufige Zulassung erhalten. Mit der jetzigen vollständigen Genehmigung können Krankenversicherungen in den USA die Kosten für das sehr teure Medikament übernehmen. Wann der Wirkstoff auch in Deutschland und Europa zugelassen wird, ist noch offen.
Grundlage für die Zulassung bildeten erste Studienergebnisse, wonach das Mittel jene Eiweißablagerungen im Gehirn von Betroffenen wirksam beseitigt, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden. Die FDA bestätigte diese Resultate, indem sie Daten aus einer breiter angelegten Studie mit 1800 Probanden auswertete.
Leqembi soll das Fortschreiten von Alzheimer im frühen Stadium der Erkrankung um 27 Prozent verzögern.
Wissenschaftler warnen vor Nebenwirkungen
Diese ergab, dass das Medikament das Nachlassen der Merk- und Denkfähigkeit um etwa fünf Monate bei jenen verlangsamt, denen es verabreicht wurde. Bei jenen, die nur ein Placebo, also ein wirkstofffreies Präparat, erhalten hatten, blieb dieser Effekt aus. "Diese bestätigende Studie hat nachgewiesen, dass es eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten mit Alzheimer-Erkrankung ist", schrieb die bei FDA für Neurologie-Medikamente zuständige Direktorin Teresa Buracchio.
Vor der Zulassung hatten Wissenschaftler noch vor zum Teil schweren Nebenwirkungen gewarnt. Bei klinischen Tests war es vereinzelt zu Hirnschwellungen und Blutungen gekommen. Todesfälle hatte es jedoch nicht gegeben.
Mit Informationen von Claudia Sarre, ARD-Studio Washington