US-Wahlkampf Trump verschärft Hetze gegen Migranten und Biden
Ex-US-Präsident Trump eskaliert rhetorisch weiter: Bei einer Veranstaltung in Michigan bezeichnete er Migranten als "Tiere". Er warnte zudem vor Gewalt und Chaos, sollte er die Wahlen im November nicht gewinnen.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneut einen Wahlkampfauftritt genutzt, um gegen Migranten zu hetzen - und den Ton dabei weiter verschärft. Trump behauptete, durch die laxe Migrationspolitik von Präsident Joe Biden seien die USA mit einer "Invasion" von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert, die aus Gefängnissen und "Irrenhäusern" kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten.
"Die Demokraten sagen: 'Bitte nennen Sie sie nicht Tiere, sie sind Menschen'. Ich sage: 'Nein, das sind keine Menschen, das sind keine Menschen, das sind Tiere'", sagte der Republikaner in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan warnte Donald Trump seine Anhänger, die USA würden "aufhören zu existieren", wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.
Trump kündigt "größte Abschiebeaktion der Geschichte" an
Unter Biden sei jeder US-Bundesstaat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, behauptete Trump. "Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen." Trump sagte weiter: "Wir werden die Plünderung, die Vergewaltigung, das Abschlachten und die Zerstörung unserer amerikanischen Vorstädte, Städte und Gemeinden stoppen."
Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln. "Und wir werden mit der größten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen", sagte der Republikaner. Er warnte zugleich, das Land werde "aufhören zu existieren", wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.
Erneut Rede von "Blutbad"
Biden richte mit seiner Grenzpolitik ein "Blutbad" an, behauptete Trump. Erst kürzlich hatte er den Begriff "Blutbad" ins Zentrum einer Rede gestellt und in großen Lettern an seinem Stehpult gezeigt.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio hatte Trump darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren will. Er schob nach: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. Es wird ein Blutbad für das Land sein."
Die Worte schlugen große Wellen. Trumps Wahlkampfteam wiegelte jedoch ab und bemühte die Argumentation, der 77-Jährige habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das "Blutbad"-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden. In Grand Rapids ging Trump nun auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein "Blutbad".
Seit Jahren rassistische Hetze
Der voraussichtliche Herausforderer des Amtsinhabers bei der Präsidentenwahl Anfang November hetzt seit Jahren gegen Minderheiten, Migranten und Ausländer, bedient sich regelmäßig radikaler Rhetorik, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache und tut sich mit rassistischen Aussagen hervor.
Laut einer Ende Februar veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage bezeichnen 38 Prozent der befragten republikanischen Wähler und jeder fünfte unabhängige Wähler die Einwanderung als das wichtigste Thema in den USA. Nach Aussagen von Experten begehen Menschen, die illegal in die USA gekommen sind, nicht häufiger Gewaltverbrechen als gebürtige US-Bürger.
"Donald Trump bedient sich einer extremen Rhetorik, die Spaltung, Hass und Gewalt in unserem Land fördert", sagte der Kommunikationsdirektor der Wahlkampagne von Biden, Michael Tyler, am Dienstag bereits vor Trumps Rede zu Journalisten. "Er ermutigt weiße Nationalisten und feuert das ekelhafte Verhalten der extremen Rechten an."