Karneval in Rio "Unidos do Viradouro" ist beste Sambaschule
Die Stärke schwarzer Frauen und ein Schlangen-Kult aus Afrika: Das waren die Themen der Sambaschule "Unidos do Viradouro". Mit Ihrem Zug durchs Sambodrom in Rio haben sie die Jury überzeugt und sich dieses Jahr den Sieg geholt.
Die "Unidos do Viradouro" hat in Brasilien mit ihrem Umzug im Sambodrom den Wettbewerb als beste Sambaschule gewonnen. Es ist der insgesamt dritte Titel der Schule aus Rios Zwillingsstadt Niterói. Im vergangenen Jahr war sie knapp unterlegen.
Eine Jury vergab dafür wie beim Eiskunstlauf Noten in neun verschiedenen Kategorien wie zum Beispiel Kostüme, Harmonie oder Handlung. Die "Unidos do Viradouro" würdigte bei ihrem Auftritt die Stärke von schwarzen Frauen und stellte den Kult der Schlangen vor, der im westafrikanischen Land Benin beim Voodoo seinen Ursprung hat und dort eine Religion ist.
Millionen vor den Fernsehern
Die zwölf Top-Schulen waren am Sonntag und Montag mit exotischen Kostümen, spektakulären Wagen und innovativen Lichteffekten jeweils bis in den frühen Morgen durch das Samba-Stadion gezogen. Am Freitag und Samstag traten in zwei Gruppen die Schulen der Aufstiegsklasse auf.
Zu den diesjährigen Höhepunkten gehörten Handlungen, die auf unterschiedliche Art und Weise an Persönlichkeiten, kulturelle Traditionen und Geschichten der afrobrasilianischen Bevölkerung erinnerten. Bei einem Umzug wurde die Geschichte des Palmöls erzählt, bei einem anderen wurden Brasiliens Straßenverkäufer gewürdigt.
Zehntausende auf den Tribünen und in Logen sowie Millionen vor dem Fernseher in Brasilien und weltweit verfolgen für gewöhnlich die Umzüge auf dem überdimensionalen Laufsteg. Am Samstag ziehen die sechs bestplatzierten Sambaschulen ein letztes Mal durch das Sambodrom. Zuvor soll dort auch Brasiliens Superstar Anitta auftreten.