Ersatzkandidatur statt Biden Kamala Harris hat "die Absicht zu gewinnen"
Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen hat sich US-Präsident Biden hinter seine Vize Harris gestellt und sie als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die fühlt sich geehrt und gibt sich kämpferisch.
Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. "Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Biden hatte Harris kurz zuvor vorgeschlagen. Sie werde nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen, kündigte die 59-Jährige an. Die Entscheidung über die Kandidatur liegt am Ende bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten.
Viele prominente Demokraten wie Gavin Newsom, Josh Shapiro, Pete Buttigieg oder Alexandria Ocasio-Cortez sowie Hillary und Bill Clonton sicherten Harris ihre Unterstützung zu. Andere wie Barack Obama, Nancy Pelosi oder Gretchen Whitmer hielten sich hingegen zurück.
"Harris for President"
Harris kann sich bereits voll auf die Wahlkampfmaschinerie Bidens stützen. Sein Wahlkampfteam änderte seinen Namen zu "Harris for President". In einer E-Mail rief Biden seine Unterstützer auf, jetzt Geld für den Wahlkampf von Harris zu spenden. Dass er sie zu seiner Vizepräsidentin gemacht habe, sei die beste Entscheidung, die er getroffen habe.
Neben Bidens Wahlkampfteam beantragten auch mehrere andere demokratische Unterstützergruppen eine Namensänderung. Damit wurde schon kurz nach dem Ausstieg Bidens deutlich, dass Harris die Nominierung als demokratischen Kandidatin nur noch schwer zu nehmen sein wird.
Bidens Rückzug: "Selbstlos und patriotisch"
Vor seinem Verzicht hatte es eine Debatte über Bidens geistige Fitness gegeben. Der 81-Jährige hatte bei einem TV-Duell gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump immer wieder den Faden verloren und sich verhaspelt. Seit dem Fiasko vor einem Millionenpublikum wuchs der Druck bei den Demokraten auf Biden, sich zurückzuziehen.
Die US-Vizepräsidentin schrieb zu Bidens Rückzug: "Mit dieser selbstlosen und patriotischen Tat tut Präsident Biden das, was er sein ganzes Leben lang getan hat: Er stellt das amerikanische Volk und unser Land über alles andere." Sein bemerkenswertes Vermächtnis an Errungenschaften sei in der modernen amerikanischen Geschichte unübertroffen und gehe über das Vermächtnis vieler Präsidenten hinaus, die zwei Amtszeiten absolviert hätten.
Im vergangenen Jahr sei sie durch das ganze Land gereist und habe mit den Amerikanern über die Wahl gesprochen, so Harris. "Und das werde ich auch in den kommenden Tagen und Wochen tun." Sie erklärte: "Wir haben noch 107 Tage bis zum Wahltag. Gemeinsam werden wir kämpfen. Und gemeinsam werden wir gewinnen."