Mörder von George Floyd Chauvin offenbar im Gefängnis niedergestochen
Der Mann, der 2021 wegen Mordes an dem Schwarzen George Floyd zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde, ist Medienberichten zufolge im Gefängnis von Tucson angegriffen und verletzt worden. Er wurde offenbar von einem Mithäftling niedergestochen.
Der wegen des Mordes an dem Afroamerikaner George Floyd im Jahr 2021 verurteilte frühere US-Polizist Derek Chauvin ist offenbar am Freitag im Gefängnis niedergestochen worden. Das berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf anonyme Quellen, unter anderem die "New York Times" und CNN.
Die Gefängnisbehörde teilte mit, ein Inhaftierter sei im Gefängnis von Tucson angegriffen worden. Gefängnismitarbeiter hätten lebensrettende Maßnahmen eingeleitet. Die zu behandelnde Person sei dann zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Mitarbeiter seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden. Einen Namen des Opfers nannte die Haftanstalt nicht.
Chauvin hinderte Lloyd am Atmen
Im Mai 2020 war George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Der weiße Beamte Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.
Floyds Klage "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" oder "Ich bekomme keine Luft" - ging um die Welt und wurde erneut zu einem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Bereits 2014 hatte es Proteste und Solidaritätsbekundungen wegen dieses Satzes gegeben. Eric Garner sagte "I can´t breathe" zu den Polizisten, die ihn in New York brutal festnahmen. Der schwarze 43-Jährige starb wenig später.
Lange Haftstrafe für Chauvin, Mittäter verurteilt
Chauvin wurde im Juni 2021 wegen Mordes zweiten Grades - im deutschen Recht entspricht das in etwa einem Totschlag in einem schweren Fall - zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Vor wenigen Tagen hatte der Oberste Gerichtshof eine Berufung Chauvins abgelehnt. Chauvin hatte argumentiert, er habe kein faires Verfahren erhalten.
Die beiden Polizisten, die Floyd zusammen mit Chauvin am Boden fixiert hatten, bekannten sich später der Beihilfe zum Totschlag schuldig. Sie wurden zu 36 beziehungsweise 42 Monaten Gefängnis verurteilt.