Südostafrika Zahl der Toten nach Zyklon "Freddy" steigt weiter
In Madagaskar, Malawi und Mosambik ist die Zahl der Todesopfer infolge des Tropensturms "Freddy" auf mehr als 220 gestiegen. Die Informationsübermittlung funktioniert nur eingeschränkt, viele Menschen werden vermisst.
Infolge des Zyklons "Freddy" sind in Südostafrika offiziellen Angaben zufolge mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 199 Menschen starben laut Behörden in Malawi. Auch im Inselstaat Madagaskar und in Mosambik gab es mehrere Todesopfer.
Die Zahlen könnten weitaus höher liegen, da die Informationsübermittlung derzeit wegen Schäden an der Infrastruktur stark eingeschränkt ist. Viele Menschen werden nach Angaben der Behörden noch vermisst. Für den Süden Malawis wurde der Katastrophenfall ausgerufen.
Hunderttausende warten auf Hilfe
Allein in Madagaskar und Mosambik sind laut UN-Angaben mehr als eine halbe Million Menschen auf Hilfe angewiesen. Die mosambikanische Hafenstadt Quelimane etwa ist nach wie vor weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten: Straßen seien blockiert und die Wasser- und Stromversorgung teilweise beeinträchtigt, sagte Guy Taylor, ein vor Ort tätiger Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, der Nachrichtenagentur AFP.
Laut den Vorhersagen dürfte "Freddy" im Laufe der Woche wieder aufs Meer hinausziehen und sich dabei abschwächen. Der Weltmeteorologie-Organisation (WMO) zufolge könnte der tropische Wirbelsturm einer der ausdauerndsten seit Beginn der Aufzeichnungen werden.
Tropensturm bildete sich vor Australien
Bereits vor mehr als einem Monat, am 6. Februar, hatte sich der Tropensturm vor der Nordwestküste Australiens gebildet und wurde zum Zyklon erklärt. Nachdem er den gesamten südlichen Indischen Ozean überquert hatte, traf "Freddy" am 21. Februar zunächst in Madagaskar und am 24. Februar in Mosambik auf Land und sorgte für schwere Verwüstungen.
In einer seltenen Schleifenbahn kehrte er in der vergangenen Woche dann mit noch größerer Kraft und noch mehr Regen nach Madagaskar zurück, um dann am Samstagabend erneut Mosambik und schließlich am frühen Montag Malawi zu erreichen.
Der Süden Afrikas befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann. Der Begriff Zyklon ist eine von mehreren Bezeichnungen für tropische Wirbelstürme. Er wird für den Indischen Ozean und die Südsee angewendet und bedeutet in der griechischen Herkunft - "kyklos" - Ring oder Kreis.