Raumfahrt Sojus-Kapsel erreicht im Eiltempo die ISS
In Rekordzeit zur ISS: Ein US-Astronaut und zwei russische Kosmonauten sind in nur drei Stunden zur Internationalen Raumstation geflogen. Die Kapsel hatte auch mehr als 100 Kilo Fracht an Bord. Sie soll 202 Tage im All bleiben.
Ein US-Amerikaner und zwei Russen sind mit einem Sojus-Raumschiff im Eiltempo von drei Stunden und fast zehn Minuten zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. Das ist ein ungewöhnlich kurzer Flug. Die Missionen zur ISS dauern meist mehrere Tage.
Die "Sojus MS-26" mit dem Astronauten Don Pettit und den Kosmonauten Alexej Owtschinin und Iwan Wagner an Bord trat nach dem Start vom russischen Weltraumbahnhof in Baikonur in Kasachstan zunächst planmäßig in den Orbit ein, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Zur geplanten Ankunft am Außenposten der Menschheit um 21.32 Uhr MESZ meldete Roskosmos erfolgreiches Andocken.
Erleichterung für russische Raumfahrtbehörde
Die Astronauten an Bord der Station begannen mit einer langen Reihe von Systemprüfungen, bevor die Besatzung der Kapsel einsteigen konnte. Der Start verlief ohne offensichtliche Probleme, und die Sojus-Kapsel erreichte acht Minuten nach dem Abheben die Umlaufbahn - eine Erleichterung für die russische Raumfahrtbehörde, nachdem ein Start im März aufgrund eines Spannungsabfalls im Energiesystem abgebrochen werden musste.
Die "Sojus MS-26" hatte auch 130 Kilogramm Fracht an Bord, darunter Vorrichtungen für Experimente und persönliche Gegenstände der Raumfahrer. Die Kapsel soll 202 Tage im Weltall bleiben.
Ungeachtet der schweren politischen Spannungen zwischen Moskau und Washington arbeiten Russland und die USA in der Raumfahrt weiter zusammen. Astronauten nutzen immer wieder russische Raumschiffe, um zur ISS zu gelangen.