Längste ISS-Mission Raumfahrer stellen unfreiwilligen Rekord auf
Eigentlich sollten die Raumfahrer Rubio, Prokopjew und Petelin 180 Tage im Weltall bleiben. Doch eine Panne verzögerte ihre Heimkehr. US-Astronaut Rubio freut sich jetzt vor allem auf die Umarmung seiner Kinder.
Der US-Astronaut Frank Rubio und die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sind wieder sicher auf der Erde gelandet - nach mehr als einem Jahr im Weltall.
Die drei Raumfahrer, die am 21. September vorigen Jahres zur ISS gestartet waren, schlugen am Mittwoch mit der Raumkapsel Sojus MS-23 in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan auf. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigte Fotos und Videos von der Bilderbuchlandung. Die Raumfahrer waren demnach wohlauf.
Längste ISS-Mission
Mit 371 Tagen im All handelte es sich um die längste Mission auf der Internationalen Raumstation ISS, wie Roskosmos mitteilte. Dabei war sie so eigentlich nicht geplant gewesen. Die Raumfahrer sollten eigentlich nach sechs Monaten zurückkehren, doch ein Schaden an ihrer Sojus-Kapsel verhinderte die planmäßige Heimreise. Ein Ersatzraumschiff musste her, wodurch sich die Aufenthaltsdauer verdoppelte.
Länger am Stück im All waren bisher nur zwei Kosmonauten: Waleri Poljakow verbrachte von 1994 bis 1995 insgesamt 437 Tage im All, Sergej Awdejew von 1998 bis 1999 dann 379 Tage. Beide hatten auf der ISS-Vorgängerstation Mir gearbeitet.
US-Rekord
Der amerikanische Astronaut Frank Rubio stellte derweil einen US-Rekord auf. Durch die unfreiwillige Verlängerung der ISS-Mission blieb Rubio statt der geplanten 180 Tage 371 Tage im All und überbot damit den Rekord seines Landsmanns Mark Vande Hei.
"Es ist gut, wieder zu Hause zu sein", sagte Rubio. Hätte er vorab von der Länge der Mission gewusst, hätte er nicht zugestimmt. "Meine Frau und meine Kinder zu umarmen, wird das Wichtigste sein, und darauf werde ich mich wahrscheinlich in den ersten Tagen konzentrieren", sagte der Militärarzt und Hubschrauberpilot.
Schaden an der Sojus-Kapsel
An der Sojus-MS-22-Kapsel des Trios war im Dezember ein Leck entdeckt worden, verursacht nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten. Der hatte demnach die Außenbeschichtung und ein Kühlaggregat beschädigt. Sowohl Roskosmos als auch die NASA versicherten damals, dass sie keine Gefahr für den Betrieb der ISS sähen. Wegen der Schäden wurde die für März geplante Rückkehr verschoben. Die Sojus MS-23 wurde vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan als Ersatzraumschiff zur ISS geschickt.