Internationale Raumstation Neue Crew zur ISS gestartet
Eine vierköpfige Crew unter dem Kommando der US-Amerikanerin Jasmin Moghbeli ist zur Internationalen Raumstation ISS unterwegs. Die Raumfahrer bringen unterschiedliche persönliche Hintergründe mit an Bord.
Am Morgen ist eine vierköpfige Crew vom Weltraumbahnhof der US-Weltraumbehörde NASA in Richtung der internationalen Raumstation ISS gestartet. Nach knapp 24 Stunden soll sie an der ISS rund 400 Kilometer über der Erde andocken. Der Start war ursprünglich für Freitag geplant, aber dann um einen Tag verschoben worden.
Bislang hatte die US-Raumfahrtagentur NASA immer zwei oder drei ihrer Astronauten bei jedem der SpaceX-Flüge von den USA zur ISS dabei. Diesmal ist es nur die NASA-Astronautin Jasmin Moghbeli. Neben der Kommandantin sind Andreas Mogensen von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, der Japaner Satoshi Furukawa und der Russe Konstantin Borissow dabei. Sie hoben an Bord der SpaceX-Kapsel "Dragon" vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral ab, angetrieben von einer Falcon-9-Rakete.
Unterschiedliche Erfahrungen
Moghbeli wurde in Deutschland geboren und wuchs in New York auf. Ihre Eltern waren während der Revolution 1979 aus dem Iran geflohen. Für das US-Militär flog sie Kampfhubschrauber in Afghanistan. Nun startet sie ihre erste Raumfahrt. Sie wolle damit iranischen Mädchen zeigen, dass sie große Ziele haben könnten, sagte sie vor dem Flug. "Der Glaube an dich selbst ist etwas sehr Mächtiges."
Mogensen arbeitete früher auf Ölbohrplattformen vor der westafrikanischen Küste. Er ist sich sicher, dass diese Erfahrung dazu geführt habe, dass er als erster Astronaut Dänemarks ausgewählt wurde. Furukawa war zehn Jahre lang als Chirurg tätig, bevor er Astronaut wurde. Er und Mogensen waren beide bereits auf der ISS. Borissow ist neu in der Raumfahrt. Er betreibt eine Schule für Apnoetauchen in Moskau und ist Richter der Sportart. Mit den Raumfahrern reisen unter anderem persischer Eintopf, dänische Schokolade und japanischer Fisch mit zur ISS.
NASA-Astronautin Jasmin Moghbeli will iranischen Mädchen zeigen, dass sie große Ziele haben können.
Siebte Rotation der IS-Besatzung seit 2020
Die "Dragon"-Kapsel soll einige Tage nach dem Andocken eine andere vierköpfige Crew, bestehend aus den US-Amerikanern Stephen Bowen und Warren Hoburg, dem Russen Andrej Fedjajew und dem Emirati Sultan al-Nijadi, zurück zur Erde bringen. Insgesamt sind derzeit sieben Menschen auf der Internationalen Raumstation.
Bei der aktuellen Mission handelt es sich der NASA zufolge um den achten bemannten Flug des Raumschiffs "Dragon" der Firma SpaceX von Multimilliardär Elon Musk. Auch der Flugzeugbauer Boeing wurde dafür angeheuert, hat aber noch keine Astronauten transportiert. Wegen Problemen bleibt die Boeing-Mannschaftskapsel bis 2024 am Boden.
Nach NASA-Angaben ist es die siebte Rotation der ISS-Besatzung seit 2020. Die neuen Crew-Mitglieder sollen sechs Monate lang im Weltall forschen. Seit dem Beginn des russischen Offensive in der Ukraine vor einem Jahr ist die Internationale Raumstation einer der wenigen Bereiche, in denen Russland und die USA noch zusammenarbeiten.