NASA und Roskosmos kooperieren Wieder gemeinsam zur ISS
US-Astronauten und russische Kosmonauten werden künftig wieder gemeinsam zur Internationalen Raumstation fliegen - mal starten Raketen in Baikonur, mal in Florida. So soll die Präsenz auf der ISS gesichert werden.
Die Raumfahrtorganisationen der USA und Russlands arbeiten wieder enger zusammen. Die Flüge zur Internationalen Raumstation ISS werden ab September mit gemischten Besatzungen in russischen beziehungsweise US-amerikanischen Kapseln stattfinden.
Die Vereinbarung sei im Interesse beider Staaten und werde die Kooperation im Bereich der ISS vertiefen, teilte Roskosmos mit. Es könne so gewährleistet werden, dass im Falle von verspäteten oder ausfallenden Raketenstarts trotzdem immer mindestens ein Roskosmos- und ein NASA-Mitglied auf der ISS sei. Die Entscheidung sei aus Sicherheitsgründen und zur Sicherung der "US-Präsenz im Weltraum" gefallen, hieß es von der NASA.
Ungewöhnliches Timing?
Die Vereinbarung wurde öffentlich gemacht, kurz nachdem der russische Präsident Wladimir Putin den Chef von Roskosmos ausgetauscht hatte. Der bisherige Behördenleiter, Dmitri Rogosin, nahm seit Beginn des Ukraine-Krieges eine konfrontative Haltung zum Westen ein. Er drohte mit einem Rückzug von der ISS und bezeichnete eine Zusammenarbeit mit dem Westen als "unmöglich".
SpaceX fliegt nun auch Kosmonauten
Im September soll Astronaut Frank Rubio zusammen mit Sergej Prokopyew und Dimitri Petelin an Bord einer russischen Kapsel vom Kosmodrom Baikonur starten.
Später soll dann die russische Kosmonautin Anna Kikina zusammen mit zwei US- und einem japanischen Astronauten von Florida aus zur ISS gebracht werden. Sie wird die erste Kosmonautin sein, die mit einer SpaceX-Rakete ins All startet.
US-Astronauten waren bereits bis 2020 mit russischen Raketen vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All geflogen. Danach hoben bemannte ISS-Flüge auch wieder von US-Boden ab.