Bundesinstitut für Risikobewertung Schwangere sollten auf bestimmte Fischarten verzichten
Neue Daten des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigen: In manchen Fischarten, wie etwa Thunfisch oder Rotbarsch, reichert sich besonders viel schädliches Methylquecksilber an. Vor allem Schwangere sollten diese daher nicht essen.
Auch wenn Fisch und Meeresfrüchte eine Vielzahl wichtiger Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe beinhalten - Schwangere und Stillende sollten laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestimmte Fischarten meiden. Denn in Fischen, Muscheln, Krabben und Tintenfischen reichere sich die Quecksilberverbindung Methylquecksilber (MeHg) an, teilte das Institut mit. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien für die meisten Menschen nicht zu erwarten. Doch die Verbindung kann dem BfR zufolge die neurologische Entwicklung von Ungeborenen und Säuglingen stören.
Die Empfehlung für Schwangere und Stillende, den Verzehr etwa von Thunfisch einzuschränken, ist nicht neu. Nun hat das BfR allerdings das Risiko anhand Daten aus seiner MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln) neu bewertet. Darin untersuchte das Institut, welche Stoffe in welchen Konzentrationen in Lebensmitteln enthalten sind.
Weniger MeHg-Aufnahme durch Verzicht
Methylquecksilber entstehe, wenn Bakterien natürlicherweise vorkommende anorganische Quecksilberverbindungen aufnehmen und in organische umwandeln. Diese können über die Nahrungskette auch beim Menschen ankommen, wie das BfR erläuterte. Die höchsten MeHg-Gehalte wurden im Rahmen der Studie in Thunfisch, Dornhai und Rotbarsch gemessen. Wie das BfR weiter ausführt, hänge die konkrete Menge des unerwünschten Stoffes von der jeweiligen Art sowie der Größe und dem Alter des Tieres ab - das sei besonders bei großen und älteren Raubfischen wie Schwertfischen oder Thunfischen der Fall.
Mit Blick auf Schwangere und Stillende wies BfR-Präsident Andreas Hensel darauf hin, dass sich die Aufnahme von Methylquecksilber durch Verzicht auf diese bestimmten Fischarten verringern lasse.
Besonders hohe Werte in Altersgruppe zwischen 14 und 25 Jahren
Bezogen auf das Körpergewicht wurden die höchsten MeHg-Aufnahmewerte bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren gemessen. Diese überschritten je nach Verzehrsmenge und Fischart zum Teil den gesundheitsbasierten Richtwert.
Den Analysen zufolge nehmen insbesondere diejenigen in der Altersgruppe, die Thunfisch essen, hohe Mengen an Methylquecksilber auf. Das BfR stellt fest: Die Wahrscheinlichkeit gesundheitlicher Beeinträchtigungen aufgrund der Aufnahme von Methylquecksilber steige bei Überschreitung des Richtwertes.
Gleichzeitig wies das Institut darauf hin, beim Fischverzehr den Gehalt an Kontaminationen nicht isoliert zu betrachten. Zu berücksichtigen seien auch die gesundheitlichen Vorteile wie die Versorgung des Körpers mit Vitaminen, Spurenelementen und bestimmten mehrfach ungesättigten Fettsäuren.