Fund in den Niederlanden 2000 Jahre alte Tempelanlage freigelegt
Sie gilt als einzigartig gut erhalten: eine fast 2000 Jahre alte römische Tempelanlage in den Niederlanden. Gefunden wurde sie ganz nah an der Grenzlinie des Limes - und nun vollständig ausgegraben.
Im Osten der Niederlande haben Archäologen eine fast vollständig erhaltene römische Tempelanlage freigelegt. Sie sei knapp 2000 Jahre alt und habe auch international eine hohe Bedeutung, so die Einschätzung des niederländischen Reichsamts für Kulturelles Erbe:
Noch nie zuvor wurde in den Niederlanden eine so vollständige Anlage gefunden - mit Tempelgebäude, Weihealtären und Kuhlen mit Resten von Opfern.
Auch diese altertümlichen Altarsteine wurden im Zuge der Ausgrabung der römischen Tempelanlage in den Niederlanden freigelegt.
Die Anlage liegt bei Nimwegen, direkt an der deutschen Grenze nahe Emmerich. Dort verlief auch der Limes, die Nordgrenze des Römischen Reiches, heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Ort Herwen-Hemeling hatten Hobby-Archäologen Ende 2021 erste Objekte gefunden und die Behörden informiert. Im Zuge weiterer Untersuchungen - bei einem Hügel am nahegelegenen Rhein - entdeckten Experten dann die Anlage. Zur Zeit des Römischen Reichs hätten sich dort mindestens zwei Tempel befunden.
Ausstellung in Nimwegen geplant
In der Gegend waren vom ersten bis zum vierten Jahrhundert römische Soldaten stationiert. Nach Auffassung der Archäologen haben sie in der Tempelanlage gebetet. Beim Freilegen der Tempelreste entdeckten die Forschenden Opferstätten, zahlreiche kleine Altäre, Götterstatuen und bemalte Wände.
Dieses Foto wurde schon Ende April veröffentlicht. Es zeigt einen Brunnen aus der Römerzeit, der Teil der in den Niederlanden ausgegrabenen Tempelanlage ist.
Als außergewöhnlich bewerten die Archäologen die vielen kleinen steinernen Altäre. Auf diesen hätten Offiziere den Göttern Hercules Magusanus, Jupiter-Serapis und Merkur Dankes-Opfer gebracht.