EU-Troika bemängelt Reformen Zypern muss auf Tranche warten
Rund anderthalb Jahre nachdem der Bankensektor Zypern tief in die Krise gerissen hat, muss das Land auf die nächste Tranche der Finanzhilfe warten. Offenbar traf die Regierung in Nikosia nur unzureichende Maßnahmen zur Regelung fauler Immobilienkredite.
Zypern wird vorerst nicht die nächste Tranche der EU-Hilfsgelder in Höhe von 456 Millionen Euro erhalten. Die Zyprer haben bislang nicht ausreichende Maßnahmen zur Regelung fauler Kredite im Bereich Immobilien getroffen. Dies haben die Experten der Troika festgestellt.
"Es ist eine sehr ernste und beunruhigende Entwicklung", sagte der zyprische Finanzminister Charis Georgiades im zyprischen staatlichen Fernsehen. Einen Grund "zur Panik" gebe es jedoch nicht, fügte er hinzu. Die Regierung Zyperns werde sich alle Mühe geben, auf Sparkurs zu bleiben, hieß es.
Troika offenbar unzufrieden mit neuen Gesetzen
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ist die Troika aus Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht zufrieden mit neuen Gesetzen des Parlamentes in Nikosia. Sie schützten "zu sehr diejenigen", die ihren Verpflichtungen gegenüber den Banken nicht nachkommen.
Der Bankensektor hatte Zypern tief in die Krise gerissen. Das Euroland wurde im Frühjahr 2013 nur mit Hilfe internationaler Geldgeber vor der Pleite bewahrt. Die Europartner und der IWF greifen Zypern mit Finanzhilfen von insgesamt zehn Milliarden Euro unter die Arme. Die Zyprer selbst müssen 13 Milliarden Euro beisteuern.