Vereinigte Staaten Niedrigste US-Arbeitslosigkeit seit 1969
Trotz steigender Zinsen und flauer Weltkonjunktur ist die US-Arbeitslosenquote zum Jahresbeginn überraschend gesunken - auf nur noch 3,4 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als 50 Jahren.
In den USA ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres überraschend weiter gesunken und hat das tiefste Niveau seit mehr als 50 Jahren erreicht. Die Arbeitslosenquote fiel im Januar auf 3,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington heute mitteilte. Das ist die niedrigste Arbeitslosenquote seit 1969.
Zeitweise hatte die Corona-Krise zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, die Quote stieg 2020 bis über 14 Prozent. Im Dezember hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen. Experten hatten für den Januar einen Anstieg auf 3,6 Prozent erwartet.
Mehr als eine halbe Millonen Stellen
Doch in der US-Wirtschaft sind viel mehr Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft sind laut Angaben des Arbeitsministeriums 517.000 Stellen hinzugekommen. Experten hatten im Schnitt nur mit 188.000 neuen Stellen gerechnet. Auch der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 71.000 Stellen nach oben revidiert.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich den Angaben zufolge im Januar im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Stundenlöhne zu Jahresbeginn um 4,4 Prozent.
Notenbank unter Druck
Die Zentralbank Federal Reserve will mit höheren Zinsen die Inflation eindämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Angesichts der abflauenden Inflation hatten die Währungshüter allerdings jüngst einen weiteren Gang heruntergeschaltet und den Leitzins lediglich um einen Viertel-Prozentpunkt erhöht - auf die neue Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent.
Damit kehrt nach einer Serie relativ großer Zinsschritte wieder etwas Normalität in der Geldpolitik ein. Nun könnte sich die Fed laut Experten dazu gezwungen sehen, wieder stärker an der Zinsschraube zu drehen.