Halbjahres-Gewinn trotz Abgas-Skandal VW legt weitere Milliarden zurück
VW legt weitere 2,2 Milliarden Euro zur Bewältigung der Dieselgate-Affäre zur Seite. Das gab der Konzern bekannt. Trotz der Rückstellung verdiente Volkswagen im ersten Halbjahr 5,3 Milliarden Euro. Die VW-Aktie legte zu.
Volkswagen muss wegen der Abgaskrise weitere Milliarden zur Seite legen. Wegen zusätzlicher rechtlicher Risiken in Nordamerika seien im ersten Halbjahr negative Sondereffekte von 2,2 Milliarden Euro verbucht worden, teilte der Wolfsburger Konzern mit.
Das operative Ergebnis im ersten Halbjahr wurde durch die Sondereinflüsse auf 5,3 Milliarden Euro gedrückt. Das entsprach einem Rückgang um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Kosten für Abgas-Skandal werden auf 30 Milliarden Euro geschätzt
Der Skandal um illegale Software, die in Millionen Dieselautos weltweit eingebaut wurde und den Abgasausstoß bei Tests künstlich verringern kann, kostet Volkswagen insbesondere in den USA viel Geld. Der Konzern erklärte sich im Juni bereit, in dem Land zur Bewältigung der Affäre rund 13,5 Milliarden Euro zu zahlen, ein Großteil davon als Entschädigung für betroffene Kunden.
Experten gehen davon aber aus, dass der Skandal den Autobauer letztlich bis zu 30 Milliarden Euro kosten wird. Zuletzt erlitt Volkswagen in den Verhandlungen mit US-Behörden einen Rückschlag. Die kalifornische Umweltbehörde (Carb) lehnte vergangene Woche den Rückrufplan des Konzerns für rund 16.000 Drei-Liter-Diesel-Fahrzeuge als unzureichend ab. Am Dienstag reichten zudem die Bundesstaaten New York und Massachusetts Klagen gegen VW in Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal ein.