Spritpreise erneut gestiegen Diesel wieder fast so teuer wie Superbenzin
Der jüngste Rückgang der Spritpreise war offenbar nur eine kurze Verschnaufpause. Nun machen sie wieder einen deutlichen Sprung nach oben - vor allem Diesel. Doch der ADAC hat Spartipps parat.
Nach einem kräftigen Preissprung müssen Autofahrer für Diesel mittlerweile wieder fast so viel zahlen wie für Superbenzin. Beide Kraftstoffe haben sich zuletzt verteuert, wie der ADAC heute mitteilte. So legte Diesel binnen Wochenfrist 5,2 Cent zu und kostete pro Liter im bundesweiten Durchschnitt von gestern 1,838 Euro. Superbenzin der Sorte E10 verteuerte sich deutlich langsamer: um 1,5 Cent auf 1,889 Euro.
"Rechtfertigung für derart hohe Kraftstoffpreise" nicht ersichtlich
In der vergangenen Woche waren die Spritpreise noch leicht zurückgegangen. Obwohl sich auch Rohöl verteuert habe, sei der neuerliche Anstieg - vor allem bei Diesel - nicht nachvollziehbar, erklärte der ADAC. Im Vergleich zur Vorwoche zogen die Kurse für Rohöl der Nordseesorte Brent um rund zwei Dollar auf rund 92 Dollar je Barrel an.
Sowohl Brent als auch die amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erreichten gestern neue Zehn-Monats-Hochs. Eine "Rechtfertigung für derart hohe Kraftstoffpreise" sei dennoch nicht ersichtlich, heißt es von den Experten. Hinzu komme, dass das Preisniveau an den Zapfsäulen aus Sicht des ADAC ohnehin seit Monaten überhöht ist.
Preisunterschied seit Mai rund 18 Cent verringert
Besonders ungewöhnlich ist die aktuell sehr geringe Preisdifferenz zwischen Diesel und E10: So ist Diesel nur noch 5,1 Cent billiger als Superbenzin. Dabei ist die Steuer auf Diesel rund 20 Cent geringer. Im langjährigen Mittel vor dem russischen Angriff auf die Ukraine war Diesel gut 15 Cent billiger als E10.
Im vergangenen Jahr war Diesel vor dem Hintergrund des Krieges vorübergehend teurer als Benzin, da der Kraftstoff davor in größeren Mengen aus Russland importiert worden war. Seit dem Frühjahr hatte sich das Verhältnis wieder normalisiert. Noch vor zwei Monaten war Diesel laut ADAC 16,6 Cent billiger als E10, Ende Mai betrug der Unterschied sogar mehr als 23 Cent.
Spartipps für Verbraucherinnen und Verbraucher
Verbraucherinnen und Verbrauchern rät der ADAC neben einer spritsparenden Fahrweise mit niedriger Drehzahl, auf die Preisunterschiede im Tagesverlauf zu achten. Am günstigsten sei Kraftstoff in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr.
Eine Studie zeige, dass sich zu diesen Uhrzeiten rund neun Cent je Liter im Vergleich zur teuersten Tageszeit (7 Uhr morgens) sparen lassen. Zudem sollten Autofahrer vor dem Tanken die Preise verschiedener Tankstellen vergleichen, um ein wenig Geld zu sparen. Die Preisunterschiede der Tankstellen betragen dem ADAC zufolge bis zu sieben Cent je Liter.
Darüber hinaus empfehlen die Experten, auf das Superbenzin der teuren Sorte E5 zu verzichten. In der Regel können alle Benziner ab einem Produktionsdatum nach November 2010 Super E10 tanken. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere fünf bis sechs Cent sparen.