Männer im Schnitt höher verschuldet Single-Haushalte öfter in der Schuldenfalle
Single-Haushalte sind häufiger verschuldet und nehmen deshalb auch öfter Hilfe in Anspruch. Das ermittelte das Statistische Bundesamt. Auslöser von Überschuldung sind häufig Krankheiten oder Unfälle.
Mehr als jede zweite verschuldete Person, die sich Rat sucht, hat im vergangenen Jahr alleine in einem Haushalt gelebt. 51 Prozent der Besucherinnen und Besucher von einer Schuldnerberatung lebten in einem Single-Haushalt, wie das Statistische Bundesamt heute berichtete.
Dabei sind sie aber nicht die am höchsten Verschuldeten: Im Schnitt waren Menschen in Single-Haushalten mit 29.738 Euro etwas geringer verschuldet als die Gesamtheit der Beratenen mit 31.749 Euro.
Männer brauchen für Entschuldung länger
Beträchtlicher ist der Unterschied beim Schuldenstand zwischen Männern und Frauen: So hatten 2023 allein lebende Männer im Schnitt Schulden von 31.792 Euro. Das sind durchschnittlich 5.328 Euro mehr als bei Frauen.
Auch im Verhältnis zu ihrem Einkommen steckten die Männer tiefer im Sumpf: Sie benötigten rechnerisch 28 Netto-Monatseinkommen, um ihre Schulden zu begleichen. Frauen wären nach dieser Rechnung vier Monate früher schuldenfrei.
Krankheit, Sucht, Unfälle als Auslöser
Auslöser von Überschuldung sind derweil häufig Erkrankungen, Sucht oder Unfälle. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes oder die Trennung vom Partner oder von der Partnerin treibt viele ins Minus.
Besonders häufig (57 Prozent) sind die Menschen bei öffentlichen Gläubigern wie der Arbeitsagentur, der Krankenkasse oder der Rentenversicherung verschuldet. An zweiter Stelle der Gläubiger stehen mit 49 Prozent Telekommunikationsunternehmen vor den Gewerbetreibenden. Schulden bei Versandhändlern haben 30 Prozent der Ratsuchenden.