Handel mit gebrauchten Möbeln Ikea testet Second-Hand-Marktplatz
Die schwedische Kette Ikea startet eine Online-Plattform, auf der Kunden gebrauchte Möbel zum Weiterverkauf anbieten können - zunächst in zwei europäischen Städten. Will der Konzern eBay und Co. Konkurrenz machen?
Der schwedische Möbelriese Ikea plant eine eigene Plattform, auf der sich Verbraucher künftig gebrauchte Möbel gegenseitig verkaufen können. Wie die "Financial Times" (FT) berichtet, soll "Ikea Preowned" bis Ende des Jahres zunächst in Madrid und Oslo testweise an den Start gehen - mit dem Ziel, den Online-Marktplatz weltweit einzuführen.
Der Schritt ist Teil der Online-Strategie von Ikea. Der Konzern - bekannt für seine Selbstaufbau-Möbel, die man aus großen Einrichtungshäusern abholt - will seine digitale Präsenz stärken. Zugleich wollen die Schweden am regen Zweithandel von Ikea-Produkten teilhaben. Der Ikea-Manager Jesper Brodin sagte der FT, die Produkte seines Unternehmens hätten auf dem Second-Hand-Markt wahrscheinlich einen höheren Marktanteil als beim Verkauf neuer Möbel.
Möglicherweise "symbolische Gebühr"
Zwar bietet Ikea seinen Kunden bereits an, gebrauchte Möbel zurückzukaufen - um diese dann in seinen Filialen weiterzuverkaufen. Die neue Plattform ist aber ein ehrgeizigerer Schritt, der direkt auf den sogenannten "Peer-to-Peer"-Markt abzielt, also den Direktverkauf der Kunden untereinander. Damit macht der Möbelkonzern Anbietern wie eBay, Craigslist und Gumtree Konkurrenz.
Zunächst ist das neue Angebot kostenlos. Künftig könne Ikea aber eine "symbolische Gebühr, eine bescheidene Gebühr" erheben, erklärte Brodin gegenüber der FT. Die Kunden geben auf der Plattform ihr Produkt, ihre eigenen Bilder und einen Verkaufspreis ein, während die Ikea-eigene Datenbank mit Künstlicher Intelligenz ihre eigenen Werbebilder und Maße hinzufügt.
Der Käufer holt die Möbel direkt beim Verkäufer ab. Dieser soll zwischen Geld oder einem Ikea-Gutschein mit 15 Prozent Bonus wählen können.