Eine Fahrschülerin, die den Führerschein mit 17 erwerben möchte, fährt Auto in ihrer Fahrstunde.

Statt Deutschlandticket Handwerkspräsident fordert Führerschein-Zuschuss

Stand: 29.11.2024 08:22 Uhr

Die Kosten für den Führerschein sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Deshalb fordert Handwerkspräsident Dittrich nun: Menschen auf dem Land sollten statt Deutschlandticket einen Zuschuss für die Fahrerlaubnis bekommen.

Viele Menschen im ländlichen Bereich fühlen sich nach Einschätzung von Handwerkspräsident Jörg Dittrich mit ihren Problemen kaum wahrgenommen. "Leuten auf dem Land zu sagen: Kauft Euch ein Deutschlandticket, das verfängt dort nicht. Denn dort fährt oft kein Bus mehr, wenn er gebraucht wird, etwa ganz früh am Morgen, wenn man zur Baustelle oder zum Ausbildungsplatz kommen will", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dem Azubi im ländlichen Raum wäre mehr geholfen, wenn er einen Zuschuss für den Führerschein bekommt."

DB-Kunden müssen Preiserhöhung zustimmen

Den Führerschein der Klasse B zu machen ist in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Nach ADAC-Angaben haben die meisten Fahranfängerinnen und Fahranfänger in Deutschland zuletzt zwischen 2.500 und 3.500 Euro gezahlt - für Fahrstunden, Antrags- und Prüfungsgebühren sowie Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und Passbilder. Gestiegene Fahrzeug-, Sprit- und vor allem Personalkosten infolge der Inflation seien die Gründe, dass das Preisniveau vieler Fahrschulen seit zwei Jahren nach oben gehe, so der ADAC.

Wer stattdessen auf das Deutschland-Ticket setzt, über die Deutsche Bahn (DB) gebucht hat und es trotz Preiserhöhung zum Januar fortführen will, muss derweil bis spätestens Samstag der Preiserhöhung zustimmen. "Sollten Abonnenten der politisch entschiedenen Preiserhöhung nicht zustimmen oder sich nicht fristgerecht zurückmelden, muss die DB das Deutschland-Ticket-Abonnement mit Wirkung zum 31. Dezember 2024 leider kündigen", teilte der Konzern mit. 

Jedoch müssen nicht alle Abonnenten der Preiserhöhung aktiv zustimmen. Viele haben das Abo für den bundesweiten Nah- und Regionalverkehr nicht bei der Deutschen Bahn, sondern bei einem der vielen Verkehrsverbünde oder Verkehrsunternehmen abgeschlossen. Jeder und jedes von ihnen handhabt den Übergang anders. Bei den meisten teilnehmenden Unternehmen läuft das Abo einfach zum höheren Preis weiter, wenn es nicht rechtzeitig zum Jahreswechsel gekündigt wird. Das Deutschlandticket wird zum neuen Jahr um neun Euro teurer und kostet statt 49 Euro dann 58 Euro pro Monat. Es bleibt monatlich kündbar.

Beschließt der Bundestag vor der Wahl noch Gesetze?

Handwerkspräsident Dittrich, der auch Präsident des Sächsischen Handwerkstages ist, spricht sich dafür aus, dass auch die Diskussion über das Lastenfahrrad im städtischen Bereich in Kombination mit dem Öffentlichen Personennahverkehr eine wichtige Rolle spielt. "Aber von Weißwasser kommt man damit nicht nach Dresden, geschweige denn können Betriebe ihre Materialien und Werkzeuge damit transportieren."

Der Dachdeckermeister rief die rot-grüne Minderheitsregierung und die Opposition außerdem dazu auf, noch vor der Bundestagswahl im Februar eine Reihe von Gesetzen im Deutschen Bundestag zu beschließen. Konkret nannte er das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz, das Strom- und Energiesteuergesetz, den Abbau der Kalten Progression, die Baurechtsnovelle, das Schornsteinfegergesetz und das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 29. November 2024 um 06:00 Uhr.