Ein Stück Butter liegt auf einem Tisch.

Kosten von Lebensmitteln Butterpreise steigen Richtung Rekordhoch

Stand: 30.08.2024 10:39 Uhr

Butter wird möglicherweise bald so teuer sein wie noch nie. Denn bundesweit gibt es immer weniger Kühe und Agrarbetriebe. Auch andere Lebensmittel verteuern sich - während die Inflationsrate insgesamt sinkt.

Die Preise für Butter könnten im Herbst auf ein neues Rekordniveau steigen. Das berichtet die Lebensmittel Zeitung. Seit einem Jahr steige in Deutschland der Preis für das 250-Gramm-Päckchen Butter immer weiter an. Experten gehen laut der Zeitung nun davon aus, dass der Butterpreis bald die bisherige Höchstmarke von Ende 2022 übertrifft. Markenprodukte könnten demnach bald um die vier Euro kosten.

Im Dezember vor zwei Jahren kostete Handelsmarkenbutter laut Lebensmittel Zeitung bereits 2,29 Euro, Markenprodukte lagen bei mindestens 3,49 Euro pro 250 Gramm. Damals hatte der russische Überfall auf die Ukraine zu einem weltweiten Anstieg bei Lebensmittelpreisen geführt.

Danach hatten sich die Butterpreise zwar wieder entspannt. Zuletzt waren sie aber wieder deutlich gestiegen. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes war Butter im Juli dieses Jahres 33 Prozent teurer als noch vor einem Jahr.

Wahrscheinlich ist laut den Experten der Lebensmittel Zeitung nun, dass es in diesem Herbst weitere Preisanstiege gibt - und spätestens im Oktober die alte Rekordmarke übertroffen wird. Sollten die Butterpreise im September nochmals angehoben werden, wäre dies die siebte Erhöhung innerhalb eines Jahres.

Weniger Milchkühe verknappen das Angebot

Grund für die Preisentwicklung ist offenbar zum einen die knappe Verfügbarkeit von Fett. Die an die Molkereien gelieferte Milch habe einen geringeren Fettanteil als gewöhnlich. Außerdem werde der Rahm auch für weitere Produkte wie Käse benötigt, die Fettknappheit könne also auch Auswirkungen auf andere Milchprodukte wie Käse oder Sahnejoghurt haben.

Hinzu kommt: Die Zahl der Milchkühe in Deutschland geht immer weiter zurück. Wie aus Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hervorgeht, sank die Zahl der Milchkühe deutschlandweit im vergangenen Jahr um rund 96.900 Tiere im Vergleich zu 2022. Insgesamt gab es in Deutschland zuletzt noch rund 3,7 Millionen Milchkühe. Damit setzt sich ein seit 2014 anhaltender Trend fort.

Auch Kakao und Kaffee teurer

Doch nicht nur Butter wird teurer: Auch die Preise für andere Lebensmittel sind zuletzt wieder gestiegen - während die Teuerung insgesamt zurückgegangen ist. So stiegen laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes im Juli vor allem die Preise für aus dem Ausland bezogene landwirtschaftliche Güter wie Rohkaffee oder Rohkakao. Diese verteuerten sich um 7,6 Prozent zum Vorjahresmonat.

Bei Rohkakao fiel der Preisaufschlag mit 158,7 Prozent besonders kräftig aus, nachdem Missernten zu Knappheiten geführt hatten. Dieser Preisanstieg zeichnet sich bereits seit Monaten ab. "Wir haben ein Defizit von ungefähr 400.000 Tonnen am Weltmarkt", sagte Nicko Debenham, ehemaliger "Head of Sustainability" beim Schokoladenproduzenten Barry Callebaut, dem ZDF. Für Rohkaffee musste 24,3 Prozent mehr bezahlt werden.