Viele Flugausfälle Neue Warnstreiks an deutschen Flughäfen
Reisende an deutschen Flughäfen müssen sich auch heute auf Flugausfälle und Verzögerungen einstellen. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Warnstreiks ausgeweitet. Auch Frankfurt und Hamburg sind nun betroffen.
Die Warnstreiks an deutschen Flughäfen werden auch heute fortgesetzt. Auf Flugreisende an vielen deutschen Flughäfen kommen damit Ausfälle ihrer Flüge oder lange Schlangen bei Kontrollen zu.
Drei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis
Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen der Gewerkschaft Ver.di und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25.000 Sicherheitskräfte, drei Verhandlungsrunden sind bisher ohne Ergebnis geblieben.
Betroffen von den eintägigen Streiks sind heute auch die beiden größten deutschen Flughäfen Frankfurt und München. München wird bereits seit gestern 14.00 Uhr bestreikt. Arbeitsniederlegungen gibt es heute auch in Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Gestern waren die Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn, Hannover, Leipzig/Halle und Bremen betroffen. In der Folge der Streiks wird dort auch heute noch mit Verzögerungen gerechnet.
In Frankfurt Notdienst im Transit
Am Frankfurter Flughafen legten ab 2.00 Uhr Mitarbeiter der Fracht- und Passagierkontrollen die Arbeit nieder, wie ein Ver.di-Sprecher am Morgen sagte. Umsteigepassagiere können ihre Reise fortsetzen, wenn ihre Flüge stattfinden, dafür wurde den Angaben zufolge ein Notdienst eingerichtet. Aber auch bei den Transitprozessen rechne man mit Verzögerungen. Die Lufthansa hatte gestern bereits 48 Abflüge ab Frankfurt gestrichen.
In Hamburg fallen die Warnstreiks noch mitten in die Frühjahrsferien. Die Flughafengesellschaft der Hansestadt empfahl wie andere Airport-Betreiber den Reisenden, sich vor der Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren. Auch der Stuttgarter Flughafen stellt sich nach Aussage einer Sprecherin auf deutliche Beeinträchtigungen ein. So könne es zu Planänderungen kommen, auch könnten Flüge verschoben werden. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden will sich nach Aussage des Managements bemühen, wenigstens den Notbetrieb aufrechtzuerhalten. Es sei jedoch mit Verzögerungen zu rechnen.
Tarifparteien liegen noch weit auseinander
Schon Ende Februar hatte es an einzelnen Flughäfen Warnstreiks gegeben. Anfang März hatte die dritte Runde ebenfalls kein Ergebnis gebracht. Ver.di bezeichnet das Angebot der Arbeitgeberseite als "unzureichend". Der BDLS hatte zuletzt zwar von Annäherungen gesprochen, die Vorstellungen lägen aber noch weit auseinander.
Ver.di will einen Vertrag für zwölf Monate und darin die Stundenlöhne um mindestens einen Euro erhöhen. Die Gehälter der Gepäck- und Personalkontrolleure sollen das Niveau der Beschäftigten bei der Passagierkontrolle erreichen, Beschäftigte in der Flugzeugbewachung und der Bordkartenkontrolle bundesweit einheitlich bezahlt werden.