Thyssenkrupp Nucera Wasserstoff-Tochter soll an die Börse
Thyssenkrupp treibt den Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera voran. Der Konzern hofft dabei auf Einnahmen in Millionenhöhe.
Thyssenkrupp will den Hype um grüne Energieträger nutzen. Dafür forciert der Mischkonzern nun den Börsengang der seiner Tochter Nucera. Heute stellte Thyssenkrupp das Unternehmen auf einem Kapitalmarkttag Investoren vor. Bei einem Gang auf das Parkett erwartet der deutsche Industriekonzern Einnahmen von mehreren hundert Millionen Euro
Nucera ist der neue Name der Thyssenkrupp-Tochter Uhde Chlorine Engineers (UCE). Er setzt sich aus "new", "UCE" und "era" zusammen. Dies symbolisiere den Aufbruch in eine Ära der Innovation, Transformation und grünen Energie, erklärt der Ruhrkonzern. Nucera entwickelt Großanlagen zur Herstellung von Wasserstoff, der weltweit eine Schlüsselrolle für den Klimaschutz spielen soll. Das Unternehmen unterstütze seine Kunden auf dem Weg zur Klimaneutralität und zu einer dekarbonisierten Industrie.
Bis zu 600 Millionen Euro
Bei einem Börsengang von Nucera erwartet der Mutterkonzern Einnahmen von mehreren Hundert Millionen Euro. "Wir streben für die Gesellschaft durch die Ausgabe neuer Aktien Einnahmen von 500 bis 600 Millionen Euro an", sagte der Chef der Sparte Multi Tracks, Volkmar Dinstuhl, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters: Wie viel von dem 64-Prozent-Anteil an der Börse verkauft werden sollen, sagte der Konzern nicht.
Mit dem Wasserstoffgeschäft strebt Nucera bis 2026 einen Umsatz von 900 Millionen bis eine Milliarde Euro an. Zuletzt hatte das Unternehmen Erlöse von 319 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 27 Millionen Euro erzielt.
Geschäft mit grünem Wasserstoff wächst
Der Auftragsbestand für grünen Wasserstoff habe Ende Dezember 2021 bereits rund 900 Millionen Euro betragen. "Die Nachfrage ist riesengroß. Das wollen wir jetzt nutzen", betont Nucera-Chef Denis Krude. Der Markt für Wasserstoff werde sich in den nächsten 30 Jahren wohl versiebenfachen. "Wir haben etwa 400 Mitarbeiter. Das wollen wir weiter ausbauen", so Krude.
Die Thyssenkrupp-Tochter habe zwei Geschäftsfelder, erläutert Krude. Einerseits das Chlor-Akali-Geschäft, bei dem vor allem Chlorgas und Natronlauge herstellt werde und Wasserstoff als Nebenprodukt entstehe. Chlorgas werde vor allem zur Wasserbehandlung genutzt und für Kunststoffe. Natronlauge werde überall in der Industrie eingesetzt. Der zweite Bereich sei die Alkali-Wasserelektrolyse, bei der Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energie produziert werde. Die Produktion dieses grünen Wasserstoffes werde gerade aufgebaut.