Firmenpleite Hersteller des Römertopfs ist insolvent
Das Unternehmen Römertopf Keramik ist zahlungsunfähig. Wegen der hohen Energiepreise und einer deutlich gesunkenen Nachfrage müsse der Produktions-Standort in Rheinland-Pfalz wohl schließen, so der Bräter-Hersteller.
Der Hersteller des bekannten Römertopfs ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen Römertopf Keramik aus dem rheinland-pfälzischen Ransbach reichte einen Antrag auf ein Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Montabaur ein, wie aus heute veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Demnach wurde der Rechtsanwalt Marcel Gast zum Insolvenzverwalter ernannt.
Seit Russlands Angriff auf die Ukraine habe die Firma einen starken Umsatzrückgang verzeichnet, sagte Geschäftsführer Frank Gentejohann der "Wirtschaftswoche". Hinzu kämen gestiegene Kosten für Energie, Rohstoffe, Löhne und Produktionsmittel. Die Produktion in Deutschland werde voraussichtlich schließen, die 44 Mitarbeiter in Ransbach seien noch für drei Monate beschäftigt.
Mehr als 50 Millionen verkaufte Römertöpfe
Nach sehr guten Entwicklungen in den vergangenen fünf Jahren habe auch ein recht gutes Weihnachtsgeschäft 2022 wieder Hoffnung gegeben, sagte Gentejohann. Diese Hoffnung habe sich aber seit der Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes durch die Politik zerschlagen. In der Folge sei es erneut zu einem "massiven Nachfrageeinbruch aufgrund der Verängstigung der Verbraucher" gekommen.
Das Unternehmen hat seinen Bräter zum Garen von Speisen im Backofen nach eigenen Angaben seit den 1970er-Jahren mehr als 50 Millionen mal verkauft. Die Marke Römertopf ist seit 1997 eingetragen. Erfunden wurde der Römertopf nach Angaben der Herstellers 1967 vom Keramikunternehmen Eduard Bay.