Schließung Kaufhaus Galeries Lafayette stellt Betrieb in Berlin ein
Die französische Kaufhauskette Galeries Lafayette schließt ihre Filiale in Berlin. Der Mietvertrag für das Haus wird nicht verlängert. Einen möglichen Nachfolger gibt es schon.
Schon länger wurde über eine Schließung des französischen Kaufhauses Galeries Lafayette in Berlin diskutiert, nun ist es offiziell: Nach rund 27 Jahren steht das Aus der Filiale in Berlin fest.
Ende 2024 soll das Luxuskaufhaus schließen. Der Mietvertrag für die Filiale in der Friedrichstraße in Berlin mit dem Immobilieneigentümer Tishman Speyer werde nicht verlängert, teilte das Kaufhaus heute mit. Die Arbeitnehmervertretung sei über den Schritt informiert worden.
Veränderte Konsumgewohnheiten in Deutschland
Rund 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind davon betroffen. Die Ankündigung, die Filiale zu schließen, sei "eine Folge der sich veränderten Konsumgewohnheiten in Deutschland und der erheblichen Veränderungen auf dem Einzelhandelsmarkt der Stadt", schrieb das Unternehmen in der Mitteilung.
Galeries Lafayette in Berlin bietet auf 8000 Quadratmetern und fünf Etagen jede Menge Luxusartikel an. Der Standort in Berlin ist der einzige in Deutschland. Es ist eine der wenigen Niederlassungen der französischen Kette außerhalb des eigenen Landes. Das Kaufhaus hat neben Frankreich auch Filialen in Dubai, Casablanca, Jakarta und Luxemburg.
1996 zog das Kaufhaus in das vom französischen Architekten Jean Nouvel entworfene Gebäude in der Friedrichstraße. Neben Mode und Schmuck zieht es viele Besucherinnen und Besucher vor allem in den unteren Restaurant- und Gourmetbereich.
Pläne für Zentral- und Landesbibliothek
Überraschend kommen die Pläne nicht. Dass der Mietvertrag Ende des kommenden Jahres ausläuft, ist schon lange bekannt. Galeries Lafayette hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, mit dem Eigentümer über eine Verlängerung des Vertrags zu verhandeln. Der Eigentümer, der US-Immobilienentwickler Tishman Speyer, hatte allerdings stets betont, an einer Lösung für das Kaufhaus über 2024 hinaus nicht interessiert zu sein.
Nun hat auch das Kaufhaus die Hoffnung auf eine entsprechende Einigung aufgegeben. Für eine Nachnutzung gibt es bereits fortgeschrittene Pläne: Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) möchte in dem Gebäude die Zentral- und Landesbibliothek unterbringen.