Einigung mit Betriebsrat erzielt Hoffnung für Galeria-Filialen
Bei Beschäftigen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steigen die Hoffnungen auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Offenbar können mehr der Filialen erhalten werden als zuletzt gedacht.
Bei Beschäftigen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steigen die Hoffnungen auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Offenbar können mehr der Filialen erhalten werden als zuletzt gedacht.
Die Zahl künftiger Standorte des Kaufhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof könnte doch größer bleiben, als Insolvenzverwalter und Management dies in den vergangenen Monaten in Aussicht gestellt hatten. Das Management des Unternehmens und der Gesamtbetriebsrat haben sich offenbar auf erste Eckpfeiler des künftigen Filialnetzes geeinigt.
17.000 Arbeitsplätze betroffen
"Die Zahl der Filialen, die im Fokus der Prüfung einer Schließung standen, konnte deutlich reduziert werden", teilte das Unternehmen mit. Allerdings gab es dazu keine näheren Angaben. Galeria hatte Ende Oktober Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Verhandlungen mit Bund über einen um einen weiteren Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung waren im Herbst gescheitert.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte bislang angekündigt, dass nur ein harter Kern an Kaufhäusern übrig bleiben werde. Der Gesamtbetriebsrat hatte zuletzt davor gewarnt, dass bis zu 90 der 131 Filialen von der Schließung bedroht seien. Bei Galeria Karstadt Kaufhof arbeiten noch rund 17.000 Menschen.
Zweite Insolvenz in zwei Jahren
Im April 2020 hatte der Konzern schon einmal Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dem Unternehmen wurden Schulden in Höhe von zwei Milliarden Euro erlassen. Das Verfahren dauerte bis Ende September des Jahres, dann verließ Galeria nach der Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungsplan den Schutzschirm wieder. Am Ende wurden 41 Filialen geschlossen und etwa 4000 Stellen abgebaut.
Dass die weiteren Schließungen von Kaufhäusern geringer ausfallen könnten als befürchtet, könnte auch mit Signalen von potenziellen neuen Geldgebern zusammenhängen. "Mehrere Bieter haben Interesse an der Übernahme von Filialen geäußert", so Galeria heute. Gespräche mit möglichen Erwerbern dauerten an. Auch deshalb sei weiter nicht sicher, wie viele der 131 Warenhäuser erhalten werden könnten.
Allerdings stehe fest, dass die Filialen "in der jetzigen Struktur und Anzahl nicht aufrechterhalten werden können", so das Unternehmen. Da das Schicksal vieler Filialen noch nicht feststehe, hätten Management und Gesamtbetriebsrat sich geeinigt, einzelne Standorte nicht zu kommentieren.
Einigung mit Kette Aachener?
Die Dortmunder Modehandelskette Aachener führt nach eigenen Angaben mit der Warenhauskette Gespräche über die Übernahme "einer größeren Zahl von Galeria-Standorten". "Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten", kündigte die Kette an. Zur Frage, welche Standorte für sie in Frage kommen, äußerte sich Aachener nicht.
Die Modekette Aachener gibt es erst seit Anfang 2022. Sie betreibt nach Angaben des Branchenfachblatts "Textilwirtschaft" bisher bundesweit sieben Standorte, darunter auch frühere Galeria-Filialen in Flensburg, Brühl und Göttingen. Die Kette will in Zukunft durch die Übernahme bestehender Textilhändler und -häuser wachsen.
Bisher konzentriert sich Aachener auf die Bereiche Textilien, Accessoires und Schuh und bewegt sich dabei nach eigenen Angaben "im gehobenen Preissegment". Mit der Übernahme von Galeria-Standorten soll das Konzept aber um weitere Sortimentsbestandteile erweitert werden.