Airport-Beteiligung Fraport bleibt in St. Petersburg
Der Flughafenbetreiber Fraport will seine Beteiligung am russischen Flughafen in St. Petersburg vorerst nicht aufgeben. Das hat vor allem finanzielle Gründe.
Der Flughafenbetreiber Fraport wird seine Beteiligung am Flughafen St. Petersburg vorerst nicht verkaufen. Konzernchef Stefan Schulte sagte, dies sei vor 2025 nicht möglich: "Mit der Konzession ist ein Verkaufsverbot bis 2025 verbunden", sagte Schulte: "Es ist klar verboten zu verkaufen. Danach kann man unter gewissen Bedingungen verkaufen."
Sollte der Frankfurter Flughafenbetreiber seinen Anteil in Russland aufgeben, fiele dem Staat dort ein Vermögenswert in niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe zu, sagte Schulte. Eine solche Schenkung an den russischen Aggressor und Kriegsverursacher sei keine sinnvolle Hilfe für die Ukraine.
Beteiligung von 20 Prozent an russischem Betreiber
Der deutsche Flughafenbetreiber hält 20 Prozent an der russischen Flughafenbetreiberin NCG. Es sei nicht absehbar, wie es mit der Finanzbeteiligung weitergehe. Der Konzernchef reagierte damit auf Vorwürfe, von dem russischen Zivilflughafen aus würden Militärflüge starten. Fraport hatte Anfang März erklärt, jegliche Aktivitäten in Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine ruhen zu lassen.
In der vergangenen Woche hatte Fraport eine Beteiligung am chinesischen Markt aufgegeben: Die Minderheitsbeteiligung am Flughafen in Xi’an werde für 1,1 Milliarden Yuan (160 Mio Euro) an das Unternehmen Chang’an Huitong verkauft, teilte der Konzern mit. Die Frankfurter hielten 24,5 Prozent der Anteile am Flughafenbetreiber in Xi’an.