Produktion von E-Minis BMW investiert 700 Millionen Euro in England
Der Münchener Autohersteller BMW investiert Hunderte Millionen in seine englischen Werke. Dort sollen künftig zwei E-Modelle der Marke Mini hergestellt werden. Dafür gibt es Fördergeld der britischen Regierung.
BMW baut den elektrischen Mini mit staatlicher Unterstützung der britischen Regierung künftig auch in England. Dazu würden mehr als 600 Millionen Pfund (700 Millionen Euro) in die Standorte Swindon und Oxford investiert, teilte der Münchener Autobauer heute mit.
Ab 2026 sollen die beiden neuen vollelektrischen Modelle Mini Cooper als Dreitürer und der kompakte SUV Mini Aceman dort produziert werden. Das britische Wirtschaftsministerium erklärte, BMW sichere durch die Investition 4.000 Arbeitsplätze. Die Investition der Konzerns sei "ein weiteres leuchtendes Beispiel dafür, dass Großbritannien der beste Ort ist, um Autos der Zukunft zu bauen", sagte Premierminister Rishi Sunak.
Hohe Zuschüsse der britischen Regierung
Britischen Medienberichten zufolge erhält BMW für den Umbau der Fabriken staatliche Zuschüsse in Höhe von schätzungsweise 75 Millionen Pfund. Die Regierung in London nannte keine Zahlen, wie viel Geld sie BMW für die Umrüstung der Anlagen zur Verfügung stellt.
Ursprünglich hatte Mini angedeutet, die Produktion seiner E-Modelle fast vollständig nach China verlagern und in Oxford nur Verbrenner herstellen zu wollen. Das galt als schwerer Schlag für den ohnehin gebeutelten Automobilstandort Großbritannien.
Ab 2030 nur noch elektrisch
Laut BMW sollen an den englischen Standorten zunächst elektrische und konventionell angetriebene Fahrzeuge gemeinsam produziert werden. Ab 2030 sollen in Oxford dann nur noch elektrische Autos gebaut werden. Insgesamt werde BMW dann mehr als drei Milliarden Pfund in die Werke Swindon, Hams Hall und Oxford investiert haben.
Ein drittes E-Modell, der Countryman, wird in Leipzig produziert. Außerdem verfügt Mini über ein Werk im chinesischen Zhangjiagang.
Geplante "Gigafactory" in Somerset
Mit erheblichen Förderzusagen ist es der britischen Regierung zuletzt gelungen, mehrere Investitionen aus der Autoindustrie zu sichern. Im Juli kündigte der indische Tata-Konzern, dem auch Jaguar Land Rover gehört, den Bau einer "Gigafactory" für Batterien in Südengland für 4,6 Milliarden Euro an. Dem Vernehmen nach unterstützt London die Investition in der Grafschaft Somerset mit mehreren Hundert Millionen Pfund.
Den Schritt der Muttergesellschaft von Jaguar Land Rover sehen Experten als entscheidend für das weitere Überleben der britischen Autoindustrie im Elektrozeitalter an.